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Conference League3. Runde: Meister Swift scheidet trotz 2:1-Heimsieg gegen Struga aus

Conference League / 3. Runde: Meister Swift scheidet trotz 2:1-Heimsieg gegen Struga aus
Der Swift (hier Dejvid Sinani/l. und Jérôme Simon/r.) biss sich an der Struga-Mauer die Zähne aus Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Der 2:1-Heimsieg reichte nicht. Swift Hesperingen schied am Donnerstagabend im Stade de Luxembourg in der dritten Conference-League-Runde gegen den nordmazedonischen Meister Struga aus. Die schlechten 45 Minuten des Hinspiels kommen die Luxemburger in der Endabrechnung teuer zu stehen, denn gegen den Gegner auf Augenhöhe wäre – besonders aufgrund einer 75-minütigen Überzahl – diesmal definitiv mehr drin gewesen.

Die eigentliche Überraschung wäre es wohl gewesen, wenn auf dem Spielerbogen kein Name aufgetaucht wäre, mit dem man nicht direkt gerechnet hätte. Aufseiten des Swift rückte die eigentliche Nummer eins Dupire wieder zwischen die Pfosten und ganz vorne schickte Coach Carlos Fangueiro seinen früheren Starstürmer Alioui in die Schlacht. Ayongo und Czekanowicz blieben auf der Bank. Nicht unbedingt zu erwarten war derweil, dass sich Simon den Platz von Morren im Mittelfeld schnappen würde. 

Das Ziel der Roten war es, einen guten Start zu erwischen. Zu passiv und zu aggressiv hatte sich der Luxemburger Meister in der Ferne gezeigt. Die ersten Minuten des Heimspiels ließen zumindest darauf spekulieren, dass der Swift gewillt war, den Kampf und die Duelle anzunehmen. Es dauerte zehn Minuten, bis die Fangueiro-Truppe sich gefährlich zeigen konnte. Ein Sinani-Schuss aus 16 Metern flog am Kasten vorbei. Nicht einmal eine Minute später wurde der Luxemburger wieder in aussichtsreicher Position (diesmal von Alioui) bedient. Sinani schickte Stolz, dessen Abschluss aber zu schwach war, um den Struga-Keeper Kjosevski zu überlisten.

Der Swift war demnach näher an der Führung dran als der nordmazedonische Meister – und trotzdem klingelte es in der 17., entgegen aller Vorzeichen. Es waren nämlich nur ein paar Sekunden nach dem Platzverweis von Radeski (hatte nach einem Foul gegen Martins nachgetreten) vergangen, als Struga durch den Ex-Schalker Ibraimi in Führung gehen konnte. Der Freistoß flog quer über den Platz und dann in den Strafraum, wo der Stürmer per Kopf einnetzen konnte (0:1). Schlimmer noch für den Swift: Ibraimi hätte im Alleingang erhöhen können, doch als letzter Mann köpfte Couturier dessen Schuss über die Latte (22.). Die Lage der Hesperinger hatte sich rechnerisch verschlechtert und auch auf dem Platz lief kurzzeitig nichts mehr zusammen. 

Erst Kapitän Stolz bewies, dass man sich gegen das Aus stemmen wollte. An den drei nächsten Offensivaktionen war er beteiligt: Zuerst gab er von der Grundlinie auf Alioui (doch dieser konnte nicht verwandeln), dann versuchte er es selbst mit einem strammen Schuss aus 18 Metern (30.), ehe er noch mal für Couturier auflegte, der drüberköpfte. Nach hinten allerdings waren die Räume weit offen, was Struga einmal fast ausgenutzt hätte. Nouvier verlor sein Duell gegen Shabani, dieser machte sich alleine aufs Tor. Der Abschluss flog daneben. Auf der anderen Seite kam Nouvier dann in der 45. knapp zu spät, um auszugleichen. 

Bryan Nouvier gehörte zu den Spielern, denen das Glück vor dem gegnerischen Tor ausgegangen war
Bryan Nouvier gehörte zu den Spielern, denen das Glück vor dem gegnerischen Tor ausgegangen war Foto: Editpress/Gerry Schmit

Nach der Pause das gleiche Bild: Die Roten bekamen den Ball trotz mehrerer Chancen nicht im Netz unter. Alioui, Ayongo, Couturier, Nouvier und Jaime – sie alle waren in den ersten sechs Minuten nach dem Dreh glücklos. Es schien, als wolle der Ball nicht rein. Das lag aber auch daran, dass Struga nichts mehr für das Spiel tun musste, tief stand und alles abwehrte. Martins zwang Kjosevski zu einer Parade (57.). 

Zur Spielstunde brachte Fangueiro dann Akhalaia und Hemkemeier für Sinani und Couturier. Eine Einwechslung, die Früchte tragen sollte. Denn der Swift hielt den Druck hoch, aber weiterhin ohne Erfolg. Die Anzahl der Torschüsse war enorm. Immerhin – Nummer 16 landete im Netz. Hemkemeier hatte aus zweiter Reihe abgezogen (70.). Es blieben 20 Minuten, um den Zwei-Tore-Rückstand aufzuholen. Falsche Entscheidungen auf den letzten 20 Metern der Offensivbewegungen blieben an der Tagesordnung, während der Gegner mit allem Mitteln Zeit schindete. Ekofos Kopfball in der 87. gehörte zu den besseren Chancen des Swift, doch sinnbildlich für den Spielverlauf blieb danach erneut ein Struga-Profi minutenlang am Boden liegen. Die Nachspielzeit lief bereits, als Akhalaia nach Stolz-Vorlage verkürzte. Das Stadion war wachgerüttelt. Vier Minuten blieben übrig, um eine Verlängerung zu erzwingen. 

Die Uhr tickte weiter, aber nicht zugunsten der Hausherren, die ihrer Chancenverwertung (23 Torschüsse) nachtrauern werden. Der europäische Sommer endet damit aus Luxemburger Sicht mit einem Sieg in der dritten Conference-League-Runde.

Statistik

Swift: Dupire – Jaime, Skenderovic, Martins – Ekofo, Sinani (60. Akhalaia), Couturier (60. Hemkemeier), Simon (46. Ayongo), Spruds (30. Nouvier) – Stolz, Alioui
Struga: Kjosevski – Neziri, Radic, Krivanjeva – Malikji (90.+2 Jarovic), Bojku, Shabani (90.+9 Yahya), Zguru – Ibraimi (90.+2 Kasami), Mazrekaj (80. Tairi), Radeski 
Schiedsrichter: De Grabriele – Scerri, Sultana (alle MLT)
Gelbe Karten: Skenderovic, Martins – Malikji, Kjosevski
Gelb-Rote Karte: Nouvier (90.+10, wdh. Foulspiel)
Rote Karte: Radeski (15., Unsportlichkeit)
Torfolge: 0:1 Ibraimi (17.), 1:1 Hemkemeier (70.), 2:1 Akhalaia (90.+4)
Beste Spieler: Stolz, Ekofo – Ibraimi
Zuschauer: 1.000