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„Meine Chance ergriffen“: Fola-Verteidiger Roman Pierrard über Gelb-Rot und Titelträume

„Meine Chance ergriffen“: Fola-Verteidiger Roman Pierrard über Gelb-Rot und Titelträume

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Im Sommer 2017 unterschrieb Rechtsverteidiger Roman Pierrard seinen Vertrag bei der Escher Fola. So richtig etabliert hat sich der 21-Jährige aber erst in den letzten Monaten. Am Tag nach seiner starken Leistung gegen Düdelingen kam der Defensivspezialist auf eine Aktion zurück, die ihn möglicherweise genau diesen Stammplatz hätte kosten können.

Minute 53 des Spitzenspiels: Genau vor der F91-Reservebank kommt es zum Duell zwischen Fola-Rechtsverteidiger Roman Pierrard und dem F91-Angreifer David Turpel. Auch Clément Couturier geht zu Boden. Die Aufruhr ist groß, Düdelingen fordert den Platzverweis des gelbvorbelasteten 21-jährigen Franzosen.

Der allerdings bleibt ziemlich gelassen: «Ich wusste, dass sie vor ihrer Bank einen großen Druck auf den Schiedsrichter ausüben würden. Doch er war bei dieser Aktion gut platziert gewesen, um zu sehen, dass ich klar den Ball gespielt habe. Also nein, ich habe nie daran gezweifelt, dass ich weiterspielen würde.»

Unser Schicksal in der Hand

Mit dem Punkt in Düdelingen kann man bei der «Doyenne» leben, erklärt Pierrard: «Wir haben unser Schicksal weiterhin in der Hand. Wir können uns jetzt von Woche zu Woche auf die Spiele einstellen. Der Druck ist als Leader nicht größer. Irgendwann werden wir auch an den Titel denken, aber dafür ist es noch zu früh. Der Gewinn der Meisterschaft ist zu diesem Zeitpunkt der Saison noch ganz weit hinten in den Gedanken.»

Pierrard hat derzeit ohnehin andere Prioritäten. Seit dem 21. Oktober genießt er das Vertrauen von Trainer Jeff Strasser. Wegen Wadenproblemen musste Tom Laterza ihm damals erstmals in der Meisterschaft den Vortritt lassen, seither hat sich an dieser Rangfolge bei den Eschern nichts mehr geändert. «Ich habe meine Chance bekommen und ergriffen», resümiert es der frühere Metzer. «Ich will mich steigern und in allen Bereichen verbessern.» Den Konkurrenzkampf empfindet er als positiv: Nach einer Anpassungsphase sei es für ihn mittlerweile ein Anzeichen dafür, dass er in den anderthalb Jahren nie lockergelassen habe.

Ausgebildet wurde der Franzose im «Centre de formation» der «Grenats», gemeinsam mit den Teamkollegen Cédric Sacras oder auch Moussa Seydi. In Lothringen lernte er auch den 22-jährigen Zachary Hadji kennen, der weiter auf seine Premiere bei der «Doyenne» wartet.

Ein «Ganzes»

Spätestens nach seinem starken Auftritt in Düdelingen – seinem insgesamt erst 12. BGL-Ligue-Einsatz – hat Pierrard gezeigt, warum der Escher Coach auf ihn zählt: «Persönlich bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Es gibt eben auch immer Partien, in denen man nicht allzu viele Möglichkeiten bekommt, sich in die Offensive einzuschalten. Gegen den F91 war die Vorgabe klar: Eine solide Verteidigung.» Nicht umsonst hat der älteste Fußballklub Luxemburgs derzeit (gemeinsam mit dem RFCUL) die beste Verteidigung des Landes, das beste Torverhältnis – und dank Samir Hadji, Stefano Bensi und Co. auch den zweitbesten Angriff (hinter dem F91). «Es kommt mir entgegen, dass die Fola eine Mannschaft ist, die den Ball zirkulieren lässt», meint der Franzose.

«So konnte ich bereits zwei Vorlagen liefern. Die Basis für einen guten Rechtsverteidiger ist aber logischerweise die Abwehrarbeit, trotzdem muss man heutzutage ebenfalls nach vorne Entscheidungen herbeiführen können. Es ist ein Ganzes» – ein französisches Gesamtpaket, das also auch Jeff Strasser überzeugt hat.