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BasketballMit Teamgeist zum erhofften Erfolg: FLBB-Herren wollen sich belohnen

Basketball / Mit Teamgeist zum erhofften Erfolg: FLBB-Herren wollen sich belohnen
Im Sommer 2019 konnten die FLBB-Herren um Mihailo Andjelkovic (in Weiß) zum Auftakt der Vorqualifikation für die EM 2021 bereits einen Sieg gegen den Kosovo feiern Archivbild: Jerry Gerard

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Drei Tage nach dem Auftakt der WM-Vorqualifikation, als sich die FLBB-Herren nach einer hart umkämpften Begegnung in der Slowakei knapp mit 65:73 geschlagen geben mussten, steht am Sonntag bereits die zweite Partie auf dem Programm. Im Gymnase der Coque wartet ein alter Bekannter, an den das Team von Coach Ken Diederich noch gute Erinnerungen haben dürfte.

Es war der 3. August 2019, der die Luxemburger Basketball-Herren einen weiteren Schritt nach vorne brachte. Mitten in den Sommerferien feierten die Spieler um Kapitän Alex Laurent zum Auftakt der Vorqualifikation für die EM 2021 einen doch etwas überraschenden 88:80-Erfolg gegen den Kosovo. Nach 2016 (Sieg gegen Großbritannien) und 2018 (Sieg in Zypern) war es die dritte Qualifikationskampagne in Folge, in der sich die FLBB-Auswahl selbst belohnte und einen Sieg einfahren konnte. Ein Spieler hat diesen Tag doppelt gut in Erinnerung, denn für Mihailo Andjelkovic war es gleichzeitig auch das Debüt im Dress der Nationalmannschaft: „Das erste Länderspiel, ein Sieg und dann noch vor heimischem Publikum, besser hätte es nicht laufen können“, erinnert er sich gerne zurück. Vor einem halben Jahr stand der 21-Jährige gerade einmal drei Minuten auf dem Parkett, insgesamt kam er in den vier Partien dieser Kampagne auf 25 Minuten Einsatzzeit. Da überrascht es schon, dass der Spieler der AB Contern am Donnerstag hinter der Starting Five die erste Wahl von Trainer Ken Diederich war: 19 Spielminuten, fünf Punkte und zwei Assists, so lautete die persönliche Bilanz des 1,90 Meter großen Spielers gegen die Slowakei.

Nach und nach die jungen Spieler an dieses Level heranführen und somit auch die Rotation vergrößern. Es ist genau dieses Konzept, das Trainer Ken Diederich in den letzten Jahren verfolgte. Mit einem Schnitt von 24 Jahren stellt Luxemburg immer noch den jüngsten Kader der Gruppe B und so war auch Mihailo Andjelkovic nicht verwundert, dass er diesmal seine Chance bekam: „Vor Beginn der Quali hatte ich einige Gespräche mit Ken. Er hat gesehen, dass ich in dieser Spielzeit Gas gegeben habe. Für ihn ist es wichtig, welche Einstellung man zeigt und für mich war das nun eine tolle Belohnung für die Arbeit in dieser Saison.“ Dabei schätzt der 21-Jährige die Tatsache, dass der Nationaltrainer die jungen Spieler ermutigt, auch selbst Initiative zu übernehmen: „Er gibt uns jungen Spielern das nötige Selbstvertrauen und gibt uns zu verstehen, dass wir uns nicht verstecken müssen. Die etwas älteren Spieler schätzen unterdessen die größer werdende Rotation und versuchen, die jüngeren stets nach vorne zu pushen. Die Chemie im Team ist jedenfalls hervorragend.“

Stolz und doch enttäuscht

Dass man innerhalb der Nationalmannschaft inzwischen anders denkt als noch vor fünf Jahren, zeigt alleine die Tatsache, dass die Spieler nach der Niederlage in der Slowakei enttäuscht waren, wie auch Andjelkovic bestätigt: „Dass man enttäuscht ist, wenn man gegen ein Team wie die Slowakei verliert, das mit zwölf Profis antritt, die teils sogar Eurocup spielen, zeigt alleine schon die Entwicklung der letzten Jahre.“ Dabei ist das Nachwuchstalent besonders stolz darauf, dass das Team auch nach einem Zehn-Punkte-Rückstand im letzten Viertel den Kopf nicht in den Sand gesteckt hat und sich sogar auf vier Zähler zurückgekämpft hat. „Leider waren dann einige Details ausschlaggebend. Acht Freiwürfe zu vergeben ist viel auf diesem Level und auch von der Drei-Punkte-Linie war die Erfolgsquote leider nicht so stark. Doch wenn man gegen ein solches Team, in dem fast alle größer als 1,90 Meter sind, den Rebound gewinnt, dann kann man schon stolz sein. Das zeigt auch den Teamgeist, dass wir gut ausgeboxt und füreinander gekämpft haben.“ Laut Andjelkovic in den Reihen der FLBB-Auswahl, in welcher der „Neu-Luxemburger“ Clancy Rugg der Partie seinen Stempel aufgedrückt hat, jedenfalls eine weitere große Stärke.

Die Luxemburger Basketballer wollen sich auch gegen den Kosovo nicht verstecken: „Wir müssen die kleinen Downs aus der Slowakei-Partie vermeiden, dann sind sie auf jeden Fall zu schlagen. Natürlich sind wir uns auch bewusst, dass sie gerade nach der letzten Quali auf Revanche aus sein werden. Doch auch wir werden bereit sein.“

Beim Kosovo sind die erfahrenen Dardan Berisha, Mikaile Tmusic und Drilon Hajrizi weiterhin mit dabei. Neu im Kader ist unterdessen der eingebürgerte US-Amerikaner Shawn Jones, der in dieser Kampagne Divine Myles ersetzt. Ihre Auftaktpartie gewann die Mannschaft des griechischen Trainers Christos Marmarinos am Donnerstag mit 80:78 gegen Island.

Im Überblick

Luxemburger Kader, morgen:
Mihailo Andjelkovic (AB Contern), Philippe Arendt (Sparta Bartringen), Gaëtan Bernimont (Racing Luxemburg), Philippe Gutenkauf (Etzella Ettelbrück), Thomas Grün (Gladiators Trier/D), Vic Heuschling (AS Zolver), Joe Kalmes (Musel Pikes), Alex Laurent (Fürstenfeld Panthers/AUT), Kevin Moura (T71 Düdelingen), Clancy Rugg (Basket Esch), Oliver Vujakovic (Swarco Raiders Tirol/AUT), Yann Wolff (Amicale Steinsel); Coach: Ken Diederich, Assistant-Coach: Denis Toroman

Programm:
WM-Vorqualifikation 2023, Gruppe B:
Morgen:
18.00: Luxemburg – Kosovo
(im Gymnase der Coque)
21.00: Island – Slowakei
Bereits gespielt:
Slowakei – Luxemburg 73:65
Kosovo – Island 80:78

Tabelle: 1. Slowakei 1 Spiel/2 Punkte, 2. Kosovo 1/2 , 3. Island 1/1 , 4. Luxemburg 1/1