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European Youth Olympic Festival19 Talente aus Luxemburg schnuppern Multisport-Luft in Slowenien

European Youth Olympic Festival / 19 Talente aus Luxemburg schnuppern Multisport-Luft in Slowenien
Wie in Banska Bystrica tritt die FLGym erneut mit einem Team – Ben Mangen, Mathis Kayser, Joy Palermo (v.l.n.r.) – beim European Youth Olympic Festival an Foto: Editpress/Julien Garroy

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Mit 19 Sportlern tritt das COSL ab Sonntag beim „European Youth Olympic Festival“ in Maribor an. Ein Event, bei dem die Nachwuchsathleten erste Multisport-Erfahrungen sammeln sollen. 

Von Banska Bystrica nach Maribor: Zum zweiten Mal binnen gerade einmal zwölf Monaten findet ab Sonntag in Slowenien das „European Youth Olympic Festival“ statt. Eine Tatsache, die noch der Corona-Pandemie und der Verlegung des Wettkampfs in der Slowakei von 2021 auf 2022 zu verdanken ist. Für das nationale Olympische Komitee der Schlusspunkt von zwei vollgepackten Monaten, die mit den Spielen der Kleinen Staaten Ende Mai in Malta begannen und nur wenige Tage später mit den Europaspielen in Krakau weitergingen. „Es waren intensive Wochen für unseren gesamten Staff“, gibt auch Laurent Carnol zu, der die luxemburgische Delegation, wie bereits vor einem Jahr, auch dieses Mal in Maribor als Missionschef anführen wird. Anders als in der Slowakei somit kein Neuland mehr für den 33-Jährigen.

Dass dieses große Jugendevent, das 1991 zum ersten Mal in Brüssel ausgetragen wurde und bei dem 5.000 akkreditierte Personen erwartet werden, innerhalb einer so kurzen Zeitspanne zum zweiten Mal stattfindet, bringt dann auch die kuriose Tatsache mit sich, dass einige der jungen Sportler zum zweiten Mal in den Genuss des EYOF kommen werden. „Eigentlich ist es so gestaffelt, das bei jeder Ausgabe andere Jahrgänge dabei sind, dieses Mal sieht dies ein wenig anders aus.“ So waren im Kunstturnen etwa Mathis Kayser, in der Leichtathletik Fabrice Reiland, im Tennis Lenny Forman und im Radsport Lena Lallemang, Sarah Mousel und David Loschetter in Banska Bystrica schon dabei.

Mit einer Rekorddelegation von 21 Athleten war Luxemburg vor einem Jahr am Start, eine Zahl, die man dieses Mal mit 19 jungen Sportlern fast wieder erreicht. „Dies zeigt die gute Arbeit, die in Luxemburg im Jugendbereich geleistet wird und durch Infrastrukturen wie das Sportlycée möglich ist. Hier ziehen auch die einzelnen Verbände alle mit“, erklärt Carnol. Im Vergleich zu 2021, als das COSL erstmals auch in allen Individualsportarten einen Teilnehmer stellen konnte, fehlt in Maribor jedoch Badminton. Stattdessen wurde Skateboard ins Programm aufgenommen, eine Disziplin, die im Großherzogtum noch nicht auf einem derart professionellen Level ausgeübt wird. „Es kommt auch immer ein wenig auf die Sportarten an, im Badminton waren beim letzten Mal immerhin zwei Sportler am Start. Doch in allen klassischen Einzelsportarten sind wir dabei“ – laut dem Missionschef ein gutes Zeichen. Vor allem in der Leichtathletik ist dabei ein deutliches Plus zu verzeichnen, mit jeweils fünf Athleten stellt die FLA neben dem Radsportverband dann auch die meisten luxemburgischen Teilnehmer. 

Erste wichtige Erfahrung

Laurent Carnol führt die luxemburgische Delegation beim EYOF zum zweiten Mal als Missionschef an
Laurent Carnol führt die luxemburgische Delegation beim EYOF zum zweiten Mal als Missionschef an Foto: Editpress/Gerry Schmit

Der Stellenwert des Jugendfestivals ist dabei nicht zu unterschätzen. Für die meisten jungen Nachwuchstalente ist es immerhin das erste Mal, dass sie an einem solchen Multisportevent teilnehmen, wie auch der ehemalige Schwimmer bestätigt: „Sie kennen internationale Wettkämpfe mit ihrem Verband, hier gibt es aber einen anderen Ablauf. Die Unterbringung, die Tagesroutine, wann und wo gegessen wird, das ist schon anders und somit auch Neuland. Das EYOF ist in diesem Sinn eine erste wichtige Erfahrung.“ Und auch die Konkurrenz ist bei diesem großen europäischen Jugendwettbewerb noch einmal eine ganz andere: „Gerade in diesem Alter sehen sie dann auch, wie hoch die Trauben hängen und wo man sich da realistisch einordnet. Es soll eine zusätzliche Motivation sein, weiter hart an sich zu arbeiten.“

Teamwork hand in hand, respect until the end, enjoy the event

Luxemburgisches Teammotto beim EYOF

Und so wird beim COSL im Rahmen des EYOF dann auch stark auf den pägagogischen Aspekt geachtetet. Die 19 Sportler trafen sich so im Vorfeld, um sich besser kennenzulernen. Thema war auch, wie man als Mannschaft auftritt, welche Werte man vertritt, und so entwickelten die jungen Athleten auch ihr eigenes Teammotto: „Teamwork hand in hand, respect until the end, enjoy the event.“ Auch auf weitere Aspekte einer Sportlerkarriere wird dabei während des „European Youth Olympic Festival“ viel Wert gelegt, wie der Missionschef weiter erklärt: „Wie geht man ein solches Event an? Welche Ziele setzt man sich? Wie geht man mit Druck um? Viele von ihnen profitieren hier auch erstmals während eines Events von einer kompletten paramedizinischen Betreuung. Erstmals haben wir beim EYOF zudem einen Sportpsychologen vor Ort dabei.“

Bestmögliche Leistung

Erfahrung sammeln, das ist dann auch erst einmal das Hauptziel bei der Veranstaltung. „Der ganze Prozess hilft ihnen in ihrer Entwicklung. Sie lernen die nötigen Werkzeuge für ihre weitere Karriere kennen, um es dann hoffentlich im Senior-Bereich auf ein hohes Niveau zu schaffen.“ Auch wenn sich Carnol bewusst ist, dass dies längst nicht bei jedem klappen wird.

Dennoch heißt es nicht, dass man beim COSL nicht auch beim Ereignis selbst performen möchte und hofft, dass die jungen Talente ihre bestmöglichen Leistungen abrufen können. „Wenn jetzt was schiefläuft, dann ist es kein Drama. Es ist normal, dass in dem Alter die Leistungen nicht immer konstant abrufbar sind.“ Auch hängt es laut Carnol oft von den Sportarten und Jahrgängen ab, bei denen sich das Niveau auch international oftmals von Jahr zu Jahr stark unterscheidet. Im Schwimmen und Judo hegt man im Luxemburger Lager in Maribor dann auch die höchsten Erwartungen: „Hier müsste eine Platzierung in der ersten Hälfte oder noch weiter vorne durchaus möglich sein.“ 

Im Überblick

Das Luxemburger Aufgebot:
Judo (2): Micha Welter (-81 kg), Volodymyr Nicola Yatsko (-66 kg); Trainer: Sascha Herkenrath
Kunstturnen (3): Mathis Kayser, Ben Mangen, Joy Palermo; Trainer: Rachid Moussa, Jacques Renson
Leichtathletik (5): Julia Ciccone (400 m), Yaraa Puraye (200 m, 400 m Hürden), Victor Henz (1.500 m), Glenn Lassine (200 m, Dreisprung), Fabrice Reiland (800 m); Trainer: Nicolas Morot, Maria Paczos
Radsport (5): Lena Lallemang, Sarah Mousel, Flavio Astolfi, David Loschetter, Lenn Schmitz; Trainer: Isabelle Reiffers, Luc Nothum; Mechaniker: Alain Feiereisen
Schwimmen (2): Maud Allar (50 m Freistil, 100 und 200 m Brust), Albert Chaussard (100 und 200 m Brust, 200 m Lagen); Trainer: Dris Arslane 
Tennis (2): Lenny Forman, Olaf Zielinski; Trainer: Frédéric Baade
Chef de mission: Laurent Carnol; Chef de mission adjoint: Raymond Conzemius; Teamarzt: Laurent Dammé; Physiotherapeuten: Philippe Pierini, Marianne Schonckert; Sportpsychologe: Frank Müller; COSL-Vertreterin: Marie-Paule Hoffmann


Tennisspieler starten schon am Sonntag

Das European Youth Olympic Festival in Maribor startet am Sonntag mit der traditionellen Eröffnungsfeier, bei der Schwimmerin Maud Allar und Judoka Micha Welter die Fahne tragen werden. Am gleichen Tag sind aber bereits die Tennisspieler Lenny Forman und Olaf Zielinski gefordert, denn dann geht es schon mit den Erstrundenspielen im Einzel los. Richtig ernst wird es für das COSL aber dann erst am Montag, wenn in der Leichtathletik Victor Henz (1.500 m), Fabrice Reiland (800 m) und Julia Ciccone (400 m) antreten. Im Schwimmen ist derweil Albert Chaussard über 200 m Brust am Start.