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Rückblick auf die Qualifikationsrunde im nationalen Basketball: Spannung, Routiniers und viele Wechsel

Rückblick auf die Qualifikationsrunde im nationalen Basketball: Spannung, Routiniers und viele Wechsel

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Die Qualifikationsrunde in der Total League ist seit Samstag gelaufen. Am letzten Spieltag war noch einmal für Spannung gesorgt, denn ein einziger Korbpunkt entschied am Ende über die Teilnahme der Sparta an der sechsköpfigen Titelgruppe. An der Tabellenspitze thront unterdessen die Etzella Ettelbrück, die bisher nur eine einzige Partie abgeben musste. Die Düdelinger Damen legten derweil in der Meisterschaft eine perfekte erste Saisonhälfte hin und sind bisher ungeschlagen.

Das Basketballteam des Tageblatt blickt nachfolgend auf die größten Highlights und Enttäuschungen sowie auf die interessantesten Zahlen der ersten 18 Spieltage der laufenden Saison zurück.

Die Tops der Qualifikation:

T71-Damen: Hut ab vor den T71-Damen. Souverän und abgeklärt bleiben die Vize-Meisterinnen des Vorjahres in der Vorrunde ungeschlagen. Schadlos die Qualifikationsrunde zu überstehen ist ein Kunststück, das den Musel Pikes zum letzten Mal in der Saison 2009/10 gelang. Beeindruckend ist die Souveränität der jungen T71-Truppe, die sich nicht aus der Ruhe bringen lässt und große Rückstände, wie in Contern und Hostert, meisterlich zu wenden vermag. (Pierrot Feltgen)

Racing: Wer dem Racing das schwierige zweite Jahr nach dem Aufstieg prophezeit hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Mit Steven Mersch und Christophe Laures wurden die durch die Abgänge entstandenen Lücken im starken Kollektiv um Scott Morton exzellent geschlossen. Die Siege gegen den T71 (2x) und Esch sowie der Beinahe-Erfolg über die Etzella zeigen das große Potenzial in der Truppe, das schwache Spiele wie bei den Kordall Steelers (noch) verzeiht. (Christian Jeitz)

Fränk Muller: Nachdem sich Fränk Muller mehrere Jahre auf seine berufliche Karriere konzentriert hatte und zwischenzeitlich sogar als Sportpsychologe für die Nationalmannschaft tätig war, bestreitet der 30-jährige Düdelinger derzeit seine erste komplette Saison seit 2014, und dies mit einer beeindruckenden Effizienz. Ein Schnitt von 18,8 Punkten und 11,3 Rebounds pro Partie sowie eine Trefferquote von über 60 Prozent untermauern die Wichtigkeit des Center-Spielers. Dabei muss sich Muller unter dem Korb häufig mit den gegnerischen Profispielern duellieren. (Olivier Jeitz)

 

Spannung: Auch wenn sich in der Qualifikation schnell eine Zwei-Klassen-Gesellschaft herauskristallisierte und überraschende Siege von Außenseitern größtenteils ausblieben, sollte der Kampf um Platz sechs am letzten Spieltag ein regelrechter Krimi werden: Die Partie gegen Steinsel verloren die Moselaner erst in den letzten Sekunden. Am Ende entschied der direkte Vergleich, wo die Bartringer mit einem winzigen Korbpunkt die Nase vorne hatten. (Gabi Besenius)

Billy McNutt: Er gilt wohl als einer der am meisten unterschätzten Profi-Spieler im Land. Doch seit seiner ersten Saison in Luxemburg – 2011/12 in Heffingen – hat sich Billy McNutt kontinuierlich weiterentwickelt, da ist auch die laufende Spielzeit keine Ausnahme. Mit einem Schnitt von 22,68 Punkten und 11,89 Rebounds pro Spiel hatte der Kanadier wesentlichen Anteil am 17:1 der Ettelbrücker in der Qualifikation. Wie Jairo Delgado richtig bemerkte, kann das Etzella-Kollektiv wohl jeden Spieler außer McNutt kompensieren. (Jenny Zeyen)

 

Die Flops der Qualifikation:

Zuschauerzahlen: Der allgemeine Trend der Zuschauerzahlen zeigt eher nach unten. Liegt es daran, dass die Saison sehr lang ist und in der Qualifikationsphase nur wenige „große“ Spiele stattfinden? Oder etwa daran, dass die Eintrittspreise gestiegen sind (von acht auf zehn Euro)? Frappant ist, dass sogar beide Spiele mit „Finalcharakter“ im Kampf um Platz sechs (Sparta – T71 und Pikes – Steinsel) nicht sonderlich viele Zuschauer angezogen haben. (Gabi Besenius)

Bartringen: Ein Trainerwechsel und drei Änderungen auf den US-Positionen in nur 14 Spielen spiegeln den chaotischen Saisonverlauf der Bartringer wider. Statt Schritt für Schritt den Anschluss an die Topteams zu schaffen, musste viel an den Stellschrauben gedreht werden und auch den luxemburgischen Spielern unterliefen zu große Leistungsschwankungen. Einzig die anfängliche Schwächephase der Musel Pikes rettete der Sparta haarscharf den Platz in den Top sechs. (Christian Jeitz)

 

Walferdingen: Auch wenn man bei der Résidence wusste, dass man vor einer schwierigen Saison stehen würde, so kann Walferdingen mit der Qualifikation nicht zufrieden sein: Nur zwei Siege stehen zu Buche, seit elf Spieltagen konnten sie nicht mehr gewinnen. Gleich viermal wurde auf den Profipositionen gewechselt, das Team kam nie in Tritt. Seit Jahren zeigt die Formkurve bei der Résidence nun schon nach unten. (Jenny Zeyen)

Fingerspitzengefühl: Dass ein Verein auf die eigene Jugend setzen möchte, ist sicherlich der richtige Weg, doch beim Umgang mit Thierry Abdiu fehlte es der Sparta am nötigen Fingerspitzengefühl. Mitten während der Saison wurde der 31-Jährige aus dem Kader aussortiert, weil man dem Nachwuchs eine Chance geben wollte. Dass man im Kampf um die Titelgruppe jedoch dann gerade die Dienste von Routinier Pit Hoffmann wieder in Anspruch nahm, spricht da schon eine andere Sprache. (Jenny Zeyen)

Wechsel: Es gibt nur wenige Teams, die noch keine Veränderung an ihrem Kader vorgenommen haben. Steinsel, Esch und der Racing zählen zu den Ausnahmen. Auffällig sind schon die vielen Wechsel in der Top-Liga. Die Spitzenreiter bei diesen Wechselspielen sind Fels (3), Bartringen (3) und Walferdingen (4). Bei der Résidence kam es wenigstens zu keinem Tausch auf der Trainerposition. Auch die Damen machen nicht halt vor dieser Praxis. In beiden Ligen kam es so zu 21 Spieler- und drei Trainerwechseln. Ob dies nun das Ende der Fahnenstange bedeutet, bleibt ungewiss. (Pierrot Feltgen)

Die Zahlen der Qualifikation:

7: Mit sieben Blocks im wichtigsten Spiel für seinen Verein, die Sparta Bartringen, legte der Rückkehrer des Jahres, Pit Hoffmann, eine bis dahin unerreichte Wahnsinnsmarke aufs
Parkett. Mit diesem Wert schlägt er sämtliche US-Spieler, ansonsten die Spezialisten in dieser Sparte.

11: Elf Partien bei den Herren wurden auf weniger als drei Zähler entschieden. Zwei davon gingen sogar mit der kleinstmöglichen Differenz von einem Punkt aus.

18: Die Grenze der hundert Punkte wurde bei den Herren bisher 18-mal überschritten. Sechs dieser Höchstwerte gehen auf das Konto der Etzella.

18: 18 Spiele in Folge ohne Niederlage in der Meisterschaft schafft nicht jeder. Die junge Damen-Truppe des T71 Düdelingen präsentiert diese stolze Bilanz. Ebenfalls ungeschlagen beendete Contern die erste Phase in der Nationale 2. Allerdings kommt Contern nur auf 16 Siege, da Kayl nach drei Forfait-Niederlagen aus der Meisterschaft ausschied.

27: Die meisten Rebounds in einem Spiel gehen auf das Konto von Michael Best, den bereits ausgemusterten Spartaner. Bei den Damen schaffte die Steinselerin Brittney Martin (25) den besten Tageswert. Beste Luxemburger Rebounder waren Fränk Muller (18) und Esmerelda Skrijelj (20).

38: Bisher wurden bei den Herren 38 der sogenannten Non-JICL-Spieler eingesetzt: 34 US-Amerikaner, zwei Franzosen, ein Kanadier und ein Libanese.

42: Im zweiten Viertel gegen die Arantia Fels gelangen der Résidence Walferdingen 42 Zähler, Topwert in einem Abschnitt.

45: Viel wurde geredet über das für Steinsel ungewöhnliche negative Resultat – nur 48 Punkte – gegen den Tabellenführer Ettelbrück. Nachbar Walferdingen wusste dies jedoch noch zu unterbieten und schaffte nur 45 Punkte gegen den Racing.

50: Die höchste individuelle Trefferquote in einem Spiel geht auf das Konto von gleich zwei Résidence-Akteuren. Sowohl bei den Damen (Taylor Brown) als auch bei den Herren (Jordan Price) kommen die Top-Scorer aus Walferdingen. Bei den Einheimischen gehen die Topleistungen an Anne Simon (32) bei den Damen sowie an Tom Schumacher und Bob Melcher (beide 30) bei den Herren.

67: Traditionell werden die meisten Zähler vor der Pause erzielt. Die Etzella bewies in Fels allerdings, dass es auch anders gehen kann. In der zweiten Halbzeit erzielten die Ettelbrücker so den Top-Wert von 67 Punkten.

115: Die beste Offensive gehört der Etzella Ettelbrück. Im Spiel gegen Fels schaffte der Leader auch den bisherigen Highscore der Saison.

208: Die offensivste Partie fand am vorletzten Spieltag in Düdelingen statt. Walferdingen beteiligte sich an diesem Schützenfest (111:97). Nur um einen Korb schlechter war Fels gegen Ettelbrück (91:115). Die punktärmste Begegnung (119) der Vorrunde
bestritten die Musel Pikes und der Racing (66:53).

Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Jenny Zeyen.

Nach Spannung die Langeweile