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Conference LeagueHesperingen zittert sich in die dritte Runde

Conference League / Hesperingen zittert sich in die dritte Runde
Rachid Alioui (r.) erzielte das wichtige 2:1 Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Swift Hesperingen steht nach einem hektischen und emotionalen Spiel in der dritten Qualifikationsrunde der Conference League. Nach dem 1:1 im Hinspiel wurde der walisische Meister The New Saints am Dienstagabend mit 3:2 besiegt.

Swift-Trainer Carlos Fangueiro nahm im Vergleich zum Hinspiel zwei Veränderungen an seiner Startelf vor. Stürmer Rachid Alioui und Verteidiger Jaime Simões ersetzten Paul Ayongo und Jerry Prempeh. Beim Gegner gab es auch zwei Veränderungen. Der genesene Toptorjäger Declan McManus und der erfahrene Mittelfeldspieler Daniel Redmond durften von Beginn an auflaufen.  

Es waren nicht einmal 110 Sekunden gespielt, als der Swift in Führung ging. Ein Tor, das wohl wie Balsam auf die Seele von Dominik Stolz war. Der Stürmer hatte zwei Elfmeter gegen Slovan Bratislava und die Saints vergeben. Diesmal blieb er cool. Stolz profitierte von einem Fehlpass des Gegners, zog in den Strafraum ein und tunnelte den walisischen Torwart Roberts.

Nun begann ein kurzzeitiges, aber fast fatales Chaos beim Swift. Nur eine Minute nach dem Tor traf Holden den Pfosten. Das gleiche Szenario wiederholte sich in der 7. Minute. Diesmal hatte Brobbell Pech. Zweimal stand die Hesperinger Abwehr komplett neben sich und machte gravierende Stellungsfehler.

Der Swift erholte sich aber recht schnell und kam in der Folge besser mit den vielen Positionswechseln der Saints klar. Gute Gelegenheiten folgten. Alioui sorgte mit einem Weitschuss für Gefahr (9.). Der Franzose hätte in der 16. Minute das 2:0 machen müssen, doch er konnte die Hereingabe von Stolz im Fünfmeterraum nicht im Tor unterbringen.

Als es danach aussah, als könnte der Swift die Partie unter Kontrolle bekommen, wurde dem Gegner ein Elfmeter zugesprochen. Martins hatte Holden im Strafraum zu Fall gebracht, nachdem Couturier einen Fehlpass gespielt hatte. McManus behielt die Nerven und glich für seine Farben aus (21.). 

Bereits nach 35 Minuten musste Fangueiro seinen ersten Wechsel vornehmen. Sacras hatte sich verletzt und wurde auf dem linken Flügel von Spruds ersetzt. Dieser fügte sich sofort gut ein und bekam auf seiner Seite sofort sehr viel Ballkontakt. In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte stellte sich der walisische Meister hinten rein. Der Swift drängte mit Druck auf das 2:1, hatte aber außer einem Weitschuss von Alioui (43.) keine eindeutigen Gelegenheiten.

Doppelschlag

Die zweite Hälfte begann mit Kampf und Krampf. Hesperingen wollte in den Strafraum einziehen, während die Saints eine vielbeinige Mauer aufbauten. Dem Meister Luxemburgs fehlte es immer wieder an der nötigen Präzision. Beim letzten Pass, aber auch bei den Versuchen aus der Distanz. Technisch waren die Hesperinger ihrem Gegner aber weiterhin deutlich überlegen. Die Waliser hielten sich durch Reaktionsschnelligkeit und Zweikampfstärke im Spiel.

Die erste Gelegenheit der zweiten Hälfte hatte Stolz. Der Deutsche profitierte von einem Ballverlust, sein Heber war jedoch zu schwach (59.). Drei Minuten später setzte der Swift seine Dominanz aber in etwas Zählbares um. Ein Freistoß landete über Umwege im Strafraum, Spruds leitete das Leder weiter auf Alioui, der aus spitzem Winkel und per Direktaufnahme das 2:1 erzielte (62.).

Fast direkt nach dem Wiederanpfiff hätte Hesperingen noch einen draufsetzen können. Ein walisischer Verteidiger klärte jedoch im Fünfmeterraum vor Stolz. Die darauffolgende Ecke landete beim aufgerückten Verteidiger Martins, der sein zweites Europapokaltor für seinen neuen Verein erzielte.

Der Swift wähnte sich nun endgültig auf Kurs, wurde aber sofort kalt erwischt. Dupire rempelte McManus an und wieder entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß. Es war der dritte Doppel-Elfmeter gegen eine luxemburgische Mannschaft seit dem Start der Europapokalsaison 2023/24. Viermal erwischte es Hesperingen. Eine bittere Statistik. McManus ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und erzielte den Anschlusstreffer (71.).

Eine hektische Schlussphase begann. In der 83. Minute prüfte Davies Swift-Torwart Dupire mit einem satten Distanzschuss. Hesperingen war jedoch Herr der Lage, ließ sich nicht mehr überraschen und bleibt weiterhin im Wettbewerb vertreten.

Der Gegner in der dritten Runde stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Entweder tritt der Swift gegen Struga aus Nordmazedonien oder Budocnost Podgorica aus Montenegro an.

Statistik

Swift: Dupire – Skenderovic (87. Matias), Simões, Martins – Ekofo, Morren, Couturier, Sacras (35. Spruds) – Sinani – Stolz (74. Ayongo), Alioui (88. Anoff)
Saints: Roberts – Davies, Pask, Astles, Marriott – Smith, Holden, Redmond (72. D. Williams) – Daniels (67. J. Willams), Brobbell (67. Clark), McManus
Schiedsrichter:
Barbara – Vella, Spencer (alle Malta)
Gelbe Karten:
Martins, Couturier, Dupire, Ayongo – Smith, Redmond
Torfolge:
1:0 Stolz (2.), 1:1 McManus (21., Foulelfmeter), 2:1 Alioui (62.), 3:1 Martins (66.), 3:2 McManus (71., Foulelfmeter)
Beste Spieler:
Couturier, Martins, Alioui – McManus
Zuschauer:
1.541 zahlende

Stimmen

Carlos Fangueiro (Swift-Trainer): „Wir haben sehr gut begonnen und sofort ein Tor geschossen. Danach hatten wir bei den Pfostenschüssen das Glück, das wir zuletzt nicht hatten. Insgesamt hatten wir die Partie unter Kontrolle, hatten viel Ballbesitz und haben uns Chancen herausgespielt. Es war kein sehr schönes Spiel. Strategie und Taktik standen im Mittelpunkt. Ich bin aber sehr zufrieden, da wir sehr viel Engagement gezeigt haben.“
Aldin Skenderovic (Swift): „Ich habe eine leichte Zerrung. Ich muss mich gut erholen, bin aber zuversichtlich, kommende Woche wieder einsatzfähig zu sein. Beim Treffer zum 2:1 habe ich Davis Spruds in der Mitte gesehen und bin davon ausgegangen, dass er treffen würde. Er ist mein neuer Zimmernachbar. Eine Freundschaft und ein sehr gutes Spielverständnis hat sich zwischen uns entwickelt.“