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TriathlonBob Haller meldet sich bei der WM in Hamburg zurück

Triathlon / Bob Haller meldet sich bei der WM in Hamburg zurück
Bob Haller freut sich, dass er nach dem Staffel-Rennen in Krakau nicht auch noch das bei der WM in Hamburg verpasst Foto: Viviane Sloniewicz

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In Hamburg wird an diesem Wochenende die Triathlon-WM ausgetragen, bei der aus luxemburgischer Sicht auch die Mixed-Staffel wieder im Fokus stehen wird. Erstmals in dieser wird dann auch Bob Haller antreten, der die Premiere vor zwei Wochen in Krakau aufgrund eines Sturzes bekanntlich verpasst hatte.

Vor zwei Wochen erlebte Bob Haller bei den Europaspielen in Krakau eine dicke Schrecksekunde. Ein Sturz auf der Radstrecke hinterließ beim 30-Jährige viele Spuren: Schürfwunden am ganzen Körper, Bluterguss und Prellung der Lunge, womit er dann auch auf einen Start bei der Mixed-Staffel ein paar Tage später verzichten musste. Einige Tage ließ es der Triathlet danach dann auch ruhiger angehen: „Kein Schwimmen, keine Anstrengung, wodurch dann auch kein Schweiß an die Wunden kam und sich schnell ein dicker Schorf bilden konnte.“ Am Montag nach den Spielen konnte er dann wieder ins Training einsteigen, wenn auch erst einmal ein gutes Stück langsamer: „Radfahren ging noch am besten, beim Laufen hat es ein paar Tage länger gedauert, da der Schock da größer ist. Am schlimmsten war das Schwimmen, auch mit der Atmung. Am ersten Tag bin ich nach 1,5 Kilometern mit Tränen in den Augen aus dem Wasser gestiegen.“

Doch Bob Haller hatte ein großes Ziel vor Augen, der Start bei der WM an diesem Wochenende in Hamburg, und für einen solchen gab es im Endeffekt nun auch keine Bedenken mehr. „Wir haben es, wie von den Ärzten empfohlen, zehn Tage lang ruhiger angehen lassen. Seit dem Wochenende wurde das Training dann wieder angezogen. Auch wenn ich die Verletzungen noch immer spüre, geht es dennoch von Tag zu Tag besser.“ Dass der Sturz zu einem absolut blöden Zeitpunkt in der Saison kam, das bestätigt der Triathlet direkt. „In Krakau, vor allem den Start bei der Mixed-Staffel zu verpassen, war doch schon ganz schön frustrierend, weil es der erste überhaupt und somit ein Stück FLTri-Geschichte war. Dass die WM nur zwei Wochen danach stattfindet, machte mir zusätzlich Sorgen.“

Ein absoluter Bonus

Dass er nun doch dabei sein kann, nicht nur mit der Staffel, sondern auch noch in das Elite-Rennen bei den Herren reingerutscht ist, macht ihn umso glücklicher, auch wenn die Erwartungen erst einmal gering sind. „Es ist ein absoluter Bonus. Wir werden sehen, wie das Einzelrennen läuft, ich möchte mir da nicht zu viele Gedanken machen. Ziel ist es erst einmal, die Blockade im Körper loszuwerden, schauen, wie er überhaupt reagiert und dann wieder einen Rhythmus zu finden.“ Sollte ein gutes Resultat, vielleicht sogar eine Finalteilnahme gelingen, würde der FLTri-Athlet natürlich nicht nein sagen. „Das würde schon ganz viele Punkte im Olympia-Ranking bringen.“ Dabei steht in Hamburg ein Super-Sprint auf dem Programm, den die Triathleten nur sehr selten bestreiten. „Das letzte Mal war vor einem Jahr in Montreal, doch da fiel das Schwimmen weg. Das macht es dieses Mal dann umso schwerer. Es wird auf jeden Fall furchtbar schnell und die Konkurrenz ist sehr groß.“ 

Erstmals wird die Mixed-Staffel am Sonntag dann in der Besetzung Haller, Daniëls, Payet und Lehair stattfinden. Auch hier gibt es so einige Fragezeichen, denn es ist erst der zweite Start überhaupt für ein luxemburgisches Team. „Wir und die Trainer müssen erst einmal lernen, wie wir das Team am besten aufstellen, welche Reihenfolge die ideale ist. Es gilt einfach in diesem Jahr, bei solchen Rennen Erfahrungswerte zu sammeln.“ Denn die Olympiaqualifikation mit der Staffel ist noch immer das große Ziel der Triathleten, in diesem Fall hätte man nämlich nicht nur einen Startplatz für das Mixed-Rennen, sondern auch gleich vier Quotenplätze für Einzelstarter sicher. Und hier gibt es im April noch ein sogenanntes „Lucky-Loser-Rennen“, bei dem alle nicht-qualifizierten Nationen noch einmal um zwei Startplätze kämpfen werden. „Bis dahin wollen wir wichtige Erfahrung sammeln, um dann bereit zu sein.“

Eine weitere Station hierfür bietet demnach nun die WM in Hamburg, ein kleiner Höhepunkt auch vom Austragungsort her. „In München im vergangenen Jahr war die Stimmung top, dies ist in Hamburg immer genauso.“ Denn neben den Elite-Rennen wird auch die WM der „Age Groups“ organisiert, bei denen 8.000 Athleten eingeschrieben sind. „Der Parcours ist zudem klein und bei unseren Wettkämpfen stehen die Leute dann in Zehnerreihen am Straßenrand. Vor ein paar Jahren war von bis zu 300.000 Leuten die Rede.“ Die Freude bei Bob Haller, nicht auch noch dieses Highlight zu verpassen, dürfte demnach kaum größer sein.

Lang Zwölfter im Juniorenrennen

Bereits am Donnerstag trugen die Junioren ihr WM-Rennen aus, das ebenfalls im Sprint-Format stattfand. Das beste FLTri-Resultat ging dabei auf das Konto von David Lang, der am Ende unter 67 Teilnehmern auf den zwölften Platz kam, gerade einmal 41 Sekunden hinter dem neuen Weltmeister João Nuno Batista (P). Für Aurélien Carré endete das Rennen mit einem 30. Rang, 1:14 Minuten hinter dem Sieger. Poli Stoffel belegte seinerseits Postion 55 (+3:28). Bei den Mädchen war Gwen Nothum ihrerseits lange vorne dabei, ging als Vierte auf die Laufstrecke, dies mit gerade einmal vier Sekunden Rückstand. Auf der Radstrecke hatte sie jedoch in der Verfolgergruppe viel Arbeit erledigt und landete am Ende schließlich auf Rang 21, 2:33 Minuten hinter Siegerin Ilona Hadhoum (F) und direkt vor der zweiten Luxemburgerin Linda Krombach (+2:41).


WM in Hamburg

In Hamburg bestreiten Jeanne Lehair und Bob Haller zuerst eine Station der World Triathlon Championship Series (WTCS), bei der erstmals auch die Super-Sprint-Weltmeister gekürt werden. Zu bewältigen sind dabei 300 Meter Schwimmen, 7,5 Kilometer Radfahren und 1,6 Kilometer laufen. Am Freitag geht es um 8.35 Uhr mit der Qualifikation bei den Damen los, die Herren folgen um 10.00 Uhr. Jeanne Lehair möchte versuchen, ihre exzellente Form der vergangenen Wochen zu bestätigen. Die 27-Jährige beendete bereits zwei Rennen der WTCS in den Top fünf und holte sich zuletzt bekanntlich auch noch den EM-Titel in Madrid. Sollten sich die FLTri-Athleten fürs Finale qualifizieren, würden sie am Samstag um 16.20 Uhr (Damen) bzw. 18.40 Uhr (Herren) noch einmal starten.
Am Sonntag wird dann noch die WM der Mixed-Staffel ausgetragen. Nach den Europaspielen in Krakau ist Luxemburg auch hier erstmals mit dabei. Das Team wird sich aus Bob Haller, Eva Daniëls, Gregor Payet und Jeanne Lehair zusammensetzen.