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CHEV Diekirch„Enormer Motivationsschub“: Yordi Rodriguez über einen Sieg mit Seltenheitswert

CHEV Diekirch / „Enormer Motivationsschub“: Yordi Rodriguez über einen Sieg mit Seltenheitswert
Yordi Rodriguez hofft, im Pokal-Halbfinale gegen die Red Boys Revanche für die Vorjahresniederlage nehmen zu können Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Die Handballer des CHEV Diekirch haben am Samstag einen Erfolg mit Seltenheitswert gefeiert. Der überraschende Sieg gegen Vizemeister Käerjeng verleiht dem kleinen Team aus dem Norden des Landes einen riesigen Motivationsschub, wie Yordi Rodriguez verrät.  

„Wenn andere einen schlechten Tag haben, müssen wir da sein.“ Das waren die Worte von Diekirchs Trainer Werner Klöckner, nachdem sich seine Mannschaft Anfang Februar für die Titelgruppe qualifiziert hatte. Dieser Tag war am Samstag gekommen. Mit 28:27 konnte sich der CHEV überraschend gegen Vizemeister Käerjeng behaupten. „Wirklich jeder hat sich immens gefreut. Darauf haben wir lange hingearbeitet“, blickte Rückraumspieler Yordi Rodriguez mit zwei Tagen Abstand auf den Erfolg zurück. „Wir hatten bereits über die ganze Trainingswoche ein gutes Gefühl gehabt, sind am Samstag dann aber zunächst nicht gut in das Spiel gekommen und lagen sofort mit 0:4 zurück. Wir haben uns aber zurückgekämpft – und spätestens in der Halbzeit (14:14) hat jeder daran geglaubt, dass wir dieses Spiel gewinnen können.“

Die Schlussphase war dabei an Spannung nicht zu überbieten. Yacine Rahim verpasste es, Käerjeng in der 56. Minute beim Stand von 25:25 wieder in Führung zu bringen. Gilson Mendes Correia netzte auf der Gegenseite für den CHEV ein. Von da an lief alles für Diekirch. „Wir hatten in den letzten Minuten immens hohen Druck, da das Spiel die ganze Zeit eng war“, so Rodriguez. „Unser Torhüter hat aber ein super Match gemacht. Wir hatten zudem eine gute Verteidigung. Vorne hatten wir den Druck, die Bälle reinzumachen. Dem haben wir Stand gehalten.“

Traum vom Pokalsieg

Wie selten Punkte von kleineren Mannschaften gegen die Top fünf der Liga sind, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Vor dem Sieg von Diekirch gegen Käerjeng am Samstag war dies in der Meisterschaft zuletzt 2019 der Fall gewesen. Damals war es ein 25:25-Unentschieden, ebenfalls des CHEV Diekirch, gegen Düdelingen. „Wir sind es eigentlich gewohnt, gegen die Top fünf zu verlieren“, bringt es Rodriguez auf den Punkt. „Dass wir jetzt einmal gewinnen konnten, ist ein enormer Motivationsschub für die ganze Mannschaft. Wir haben gezeigt, dass wir es können.“

In der vergangenen Saison hatte Diekirch ebenfalls in der Titelgruppe der AXA League gespielt, damals aber alle Spiele verloren. „Dass wir es dieses Jahr erneut in die Play-offs geschafft haben und jetzt auch ein Spiel gewonnen haben, ist einfach großartig. Wir haben sehr lange auf diesen Moment hingearbeitet.“ In den vergangenen Monaten war Diekirch bereits einige Male knapp an einem Sieg gegen die Top fünf dran, am Samstag hat es endlich geklappt. In den kommenden Spielen geht es jetzt darum, an den Erfolg anzuknüpfen. „Wir wollen zeigen, dass es keine einmalige Sache war.“

Wir sind es gewohnt, gegen die Top fünf zu verlieren. Dass wir jetzt einmal gewinnen konnten, ist ein enormer Motivationsschub.

Yordi Rodriguez

Rodriguez spielt seit seiner Kindheit Handball beim CHEV Diekirch. Im Alter von zwölf Jahren entdeckte er die Leidenschaft an der Sportart für sich und durchlief anschließend die Jugendkategorien im Verein. 2021 wurde er schließlich im Alter von 17 Jahren in die erste Mannschaft integriert und gehört mittlerweile zum Stammpersonal. „Handball ist die Sportart, die ich mein Leben lang weiter betreiben will“, so Rodriguez, der ebenfalls für die U20-Auswahl der FLH spielt. „Ein Ziel von mir ist es, in die A-Nationalmannschaft zu kommen und international zu spielen.“

Ein kurzfristigerer Traum von Rodriguez wäre es, mit Diekirch in dieser Saison den Pokal zu gewinnen. „Mit der Motivation, die uns der Sieg gegen Käerjeng gibt, können wir vielleicht am 25. April im Final Four auch ein sehr gutes Spiel gegen die Red Boys realisieren und ins Finale einziehen“, so der 20-Jährige. „Das wäre nicht nur ein Traum, sondern auch ein persönliches Ziel von mir.“