Man mag sich damit trösten wollen, dass das politische System
in den USA durch das in der Verfassung verankerte „Checks and Balances“ den Präsidenten in seinem Handeln in gewissem Maße einhegt. Es stimmt vielleicht auch, dass im Wahlkampf immer mehr versprochen als während der Regierungszeit schließlich umgesetzt wird. Dies reicht jedoch nicht aus, um all die Befürchtungen nur annähernd zu zerstreuen, die Donald Trump in den vergangenen Wochen und Monaten mit seinen Äußerungen geschürt hat.
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Das Weltbild des künftigen US-Präsidenten gepaart mit dessen erratischem Wesen lassen erahnen, dass sich die Welt auf einiges gefasst machen muss. Selbst der eher schlichte George W. Bush brachte es fertig – wenn auch mit seinen Gehilfen vom Schlage eines Dick Cheney und Donald Rumsfeld –, im Irak einen Krieg anzuzetteln, der heute noch in der Gegend verheerende Auswirkungen zeitigt.
Die Europäer wären deshalb gut beraten, wenn sie künftig auf der internationalen Bühne und gegenüber ihrem, bis jetzt noch, Hauptverbündeten selbstbewusster auftreten würden, auch um deutlich zu machen, dass es einen politisch-kulturellen Unterschied zwischen ihnen und Donald Trump gibt. Dazu aber bedarf es mehr Einigkeit, als es sie derzeit in der EU vor allem in außenpolitischen Angelegenheiten gibt.
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