Bescheiden ist die ADR nicht. Nächstes Mal will sie in die Regierung, sagen ihre führenden Köpfe. Vor zwei Tagen feierte die Partei ihren 30. Geburtstag. Zeit, um zu heiraten, meinte Präsident Schoos.
" class="infobox_img" />Lucien Montebrusco
lmontebrusco@tageblatt.lu
Die Partei, die in ihrer kurzen Geschichte mehr Tiefen als Höhen erlebte, setzt auf einen Sieg der CSV einerseits, einen Rechtstrend in der Gesellschaft andererseits, welcher der ADR zu vergangener Größe verhelfen würde. Immerhin hatte die Partei zu Bestzeiten sieben Abgeordnete auf Krautmarkt.
Die ADR hofft demnach, auch den Aufwind zu nutzen, der in unseren Nachbarländern rechtspopulistische Parteien und Bewegungen nach oben trieb: die AfD in Deutschland, der FN in Frankreich, der trotz verlorener Präsidentschaftswahl zu den Siegern des Wahlgangs vor einer Woche zählt.
Zum Heiraten gehören bekanntlich zwei. Die ADR wartet auf den Antrag der CSV. Die Chancen stehen nicht allzu schlecht, auch wenn die Spitzenleute der Partei ein allzu offensichtliches Werben um die Braut derzeit meiden. Dahingehende Anzeichen gab es auf christlich-sozialer Seite bereits zuhauf. Vor knapp einem Jahr hatte der CSV-Abgeordnete Laurent Mosar in einem Fernsehinterview gesagt, dass alle demokratischen Parteien, ADR inbegriffen, für eine Koalition in Frage kämen. Im soziokulturellen Radio präzisierte ADR-Parlamentarier Fernand Kartheiser: Die CSV sei bereits vor den Wahlen 2013 an die ADR herangetreten zwecks eventueller Koalition. So dass Präsident Schoos wohl zu Recht bereits die Hochzeitglocken zu vernehmen vermeint. Wären da nicht die Wähler, die den geplanten Hochzeitszug noch vermasseln könnten.
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