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KaylVon Koks auf Strom: Fonderie Massard will den Kupolofen durch zwei Elektroöfen ersetzen

Kayl / Von Koks auf Strom: Fonderie Massard will den Kupolofen durch zwei Elektroöfen ersetzen
Ein Induktionsofen Foto: Fonderie Massard

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Im Traditionshaus Fonderie Massard in Kayl bahnt sich ein Großprojekt an. Der bisherige mit Koks betriebene Kupolofen soll zwei induktiven Schmelzöfen weichen. 

Der Umstieg von Koks auf Strom als Energielieferant würde den CO2-Ausstoß pro Tonne Flüssigeisen um rund 90 Prozent reduzieren, heißt es. Errichtet werden sollen zwei Öfen mit einer Leistung von 1,5 bzw. 2,5 Tonnen. Läuft alles wie geplant, könnten sie bereits im Jahr 2026 in Betrieb genommen werden. Die neuen Anlagen würden dem Betrieb mehr Flexibilität bei der Gusseisenproduktion bieten, sodass täglich produziert werden könnte. Bisher wird nur an ausgewählten Tagen gegossen.

Der derzeit in Betrieb befindliche Kupolofen
Der derzeit in Betrieb befindliche Kupolofen Foto: Lucien Montebrusco

Noch befindet man sich in der Projektierungs- und Budgetisierungsphase, heißt es seitens der Betriebsführung. Das Familienunternehmen wird heute in fünfter Generation von Serge Wurth geleitet. 

Vieles hängt derzeit noch davon ab, wie hoch die staatliche Hilfe ausfallen wird. Die Gesamtinvestitionen werden mit zwei Millionen Euro beziffert. Eine Alternative zu den E-Öfen wäre eine Modernisierung des aktuellen, aus den 1980er-Jahren stammenden Kupolofens samt Einbau einer performanten Entstaubungsanlage. 

Seit 1873

Die Fonderie Massard ist die letzte ihrer Art in Luxemburg. Sie ist auf die Herstellung gusseiserner Elemente für die Großindustrie sowie auf Kunst- und Dekorationsguss spezialisiert. Die Anfänge des Betriebs in der Nörtzinger-Straße gehen auf das Jahr 1873 zurück, als die Eisen- und Bergbauindustrie im Kayl-Tal an Fahrt aufnahm. In der Konstruktionswerkstatt der Brüder Jean und Henri Massard wurden unter anderem Buggys gebaut. Zur Herstellung der Räder wurde eine Gießerei benötigt. Die Gießerei Massard war geboren.

Ein Standortwechsel kommt für Frank Wurth, Gesellschafter und Seniorchef, nicht infrage. „Wir sind Kayler“, sagt er.