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Er muss es ja wissen

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Kaum ist der Skandal um missbrauchte Kinder einigermaßen überstanden, die Opfer mehr oder weniger ausgezahlt, schon trauen sich die katholischen Kirchenmenschen wieder – rechtzeitig zur Gesetzesreform des Schwangerschaftsabbruchs – in den gesellschaftlichen Ring.

Sie treten via Hirtenbrief den Kampf gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frauen an. Jener Frauen übrigens, die im Rahmen der kirchlichen Veranstaltungen höchstens als Bügel-, Koch- oder Putzkraft eingesetzt werden – ernst zu nehmende Verkünder des rechten Weges sind männlich.

Solchermaßen selbstsichere Mystiker bremsen ihren Eifer auch dann nicht, wenn sie von Berufs wegen eigentlich vom Thema Sexualität (jedenfalls von der gängigen) keine Ahnung haben dürften. Die Schafe (an die der Hirte sich wendet) werden vom Erzbischof höchstselbst aufgeklärt, dass ein Schwangerschaftsabbruch Unrecht bleibe, auch in einer Gesellschaft, die ihn legal erlaubt.

Die Moral von Leuten, die im Laufe der Jahrhunderte kein Problem mit Massentötungen von Frauen, mit dem Segnen von Kanonen und mit dem Vergewaltigen von kleinen Kindern hatten, steht demnach laut Hollerich über dem Recht in einer demokratischen Gesellschaft.

Ein offensichtlicher Fall für den Verfassungsschutz beziehungsweise in Luxemburg für den Geheimdienst, der hier ein Auge offen halten sollte.