Die Minister für Nachhaltigkeit, Claude Wiseler, und für Wirtschaft, Etienne Schneider, waren formell: Ein Geheimabkommen mit den Kataris, diese könnten ihren Anteil an der Frachtflugfirma auf 49 Prozent anheben, gebe es nicht. Alles erfunden, ein Märchen aus Tausendundeine Nacht. Und sollte es zu einer Kapitalaufstockung kommen, ja dann bliebe das Verhältnis gewahrt. Die Luxemburger Anteileigner Luxair, BCEE und SNCI blieben die Kapitäne an Bord.
Oder doch nicht? Denn der erste Mann auf dem fliegenden Frachtschiff soll bis auf Weiteres der Mann bleiben, der sich ganz mit den Kataris versteht. Eben ihn wollte der OGBL von Bord. Dem Mann fehle die notwendige Neutralität. Da kann man wohl nichts machen, so in etwa war die Antwort der Minister, die damit auch klar machten, dass ein Bonbon am Tag reicht.
Frustrierend war auch die Antwort auf die Frage, was denn nun mit den neuen Gesellschaften sei, die Cargolux gegründet habe, und die laut OGBL Arbeitsplätze in Luxemburg gefährden, weil wertvolle Arbeit aus Luxemburg ausgelagert werden könnte. Kein Kommentar von Regierungsseite. Dabei schworen Wiseler und Schneider noch zuvor hoch und heilig, man stehe zur Cargolux, zum Flughafen und, jawohl, auch zum Logistikzentrum Luxemburg.
Dass in Bälde nur wenige Kilometer von Luxemburg entfernt in Illange zwischen Metz und Thionville ein riesiges Logistikzentrum mit tatkräftiger Kapitalunterstützung aus China entsteht, stört nicht. Störe meine Kreise nicht, soll Archimedes dem Zenturion gesagt haben, kurz bevor dieser ihm den Kopf abschlug.
So rabiat werden die Handelspartner aus China nicht vorgehen. Aber die Pläne Luxemburgs, zur Logistikplattform zu werden, werden sie dennoch gehörig stören. Immerhin wird bei Thionville bereits fleißig geplant und wohl in Bälde mit den Bauarbeiten begonnen, während in Bettemburg auf dem alten WSA-Gelände noch Bauschutt zusammengehäuft und abtransportiert wird.
Aber vielleicht hätte man den Cargolux-Deal doch mit den Chinesen abschließen sollen. Deren Hainan Airlines Fluggesellschaft wollte für das 35 Prozent Aktienpaket sogar mehr bieten als die Kataris. Cargolux hätte man auch so geholfen und nebenbei vielleicht auch den Logistikplänen in Luxemburg Leben eingehaucht.
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