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StatecWie die Energiewende der luxemburgischen Wirtschaft angetrieben werden könnte

Statec / Wie die Energiewende der luxemburgischen Wirtschaft angetrieben werden könnte
 Symbolbild: Patrick Pleul/dpa

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Das Statec hat analysiert, welchen Einfluss die Maßnahmen des Nationalen Klima- und Energieplans auf die Luxemburger Wirtschaft haben könnten und wie eine Energiewende der luxemburgischen Wirtschaft dabei aussehen könnte. Den jeweiligen Wirtschaftssektoren fällt dabei eine unterschiedliche Rolle bei der Umsetzung der Dekarbonisierung zu.

Das nationale Statistikamt Luxemburgs hat am Donnerstag eine Analyse veröffentlicht, in der es die Energiewende der luxemburgischen Wirtschaft simuliert. „Die Daten und Projektionsmodelle des Statec ermöglichen es, wichtige wirtschaftliche und demografische Trends zu simulieren und die Auswirkungen vergangener und zukünftiger Maßnahmen im Bereich Energie und Treibhausgasemissionen zu quantifizieren“, so das Amt. Darin vergleicht Statec die Auswirkungen der Maßnahmen, die im Rahmen der Aktualisierung des Nationalen Klima- und Energieplans (PNEC) geplant sind, auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen, um die europäischen Ziele bis 2030 zu erreichen.

Wie es in der Statec-Veröffentlichung heißt, könnten die globalen Ziele bis 2030 durch eine Steigerung der Energieeffizienz und den „massiven“ Einsatz kohlenstofffreier Technologien erreicht werden. Die Ziele für die einzelnen Sektoren könnten auf diesem Weg jedoch nicht erreicht werden. Effizienzfortschritte, die durch die Elektrifizierung erzielt werden, würden laut Statec zu einer Stagnation des Energieverbrauchs führen, sodass dieser nicht mehr mit dem wirtschaftlichen Wachstum ansteigen würde. Auch die Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu sauberen Technologien würde dabei zu einer Verringerung der Emissionen beitragen, so das Statistikamt. „Auf diese Weise würde sich Luxemburg bis 2050 schrittweise der CO2-Neutralität nähern, die in den aktuellen Prognosen jedoch nicht vollständig erreicht wird“, so das Statistikamt. 

Dekarbonisierung sektorenabhängig

Wie es weiter im Schreiben heißt, seien die Geschwindigkeit und die Maßnahmen der Dekarbonisierung stark vom Sektor abhängig. Damit der Verkehrssektor zum Rückgang der Emissionen beitragen kann, sei eine sukzessive Erhöhung der CO2-Steuer notwendig. Diese würde zu einem Rückgang der Kraftstoffverkäufe, sowie zu der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte beitragen. Durch Steueranreize würde die Elektrifizierung der Fahrzeuge beschleunigt werden und durch das EU-weite Verbot neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor im Jahr 2035 endgültig erreicht werden.

Für den Gebäudesektor gebe es zwei ausschlaggebende Schlüsselfaktoren: einerseits die Einführung von Energieeffizienzstandards für Neubauten und andererseits der Nicht-Ersatz von fossilen Heizkesseln, die am Ende ihrer Lebensdauer angelangt sind. Auch Erhöhungen der CO2-Steuer und Renovierungen würden laut Statec weiter zur Dekarbonisierung beitragen. Was den Industriesektor betrifft, „wäre die wichtigste langfristige Determinante der Zugang zu grünem Wasserstoff, um Hochtemperaturprozesse dekarbonisieren zu können, was einen Anschluss an ein grenzüberschreitendes Wasserstoffnetz sowie eine ausreichende Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff auf den internationalen Märkten erfordert“, schreibt Statec.   

8,4 Milliarden Euro benötigt

Laut Statec-Berechnungen werden für die Dekarbonisierung der Luxemburger Wirtschaft zwischen 2023 und 2030 Investitionen in Höhe von 8,4 Milliarden Euro benötigt. Diese Investitionen, sowie weitere Ausgaben, müssten sowohl vom Staat als auch von privaten Akteuren kommen. Zusätzlich zu den öffentlichen Investitionen werde der Staat die Anstrengungen von privaten Haushalten und Unternehmen unterstützen. Bedingt durch die Erhöhung der öffentlichen Ausgaben würde der Rückgang des Verkaufs von Benzin und Diesel zu einem Rückgang der Staatseinnahmen führen, so Statec. 

Das Statec geht zudem davon aus, dass die höheren Investitionen und niedrigere Energieausgaben „nur begrenzte positive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben“. Dabei hätten diese wahrscheinlich jedoch nur „vernachlässigbare Auswirkungen auf die Aktivität.“