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KarateEin Pferdekuss und seine Folgen: Das sagt Jenny Warling nach ihrem neunten Platz bei der WM

Karate / Ein Pferdekuss und seine Folgen: Das sagt Jenny Warling nach ihrem neunten Platz bei der WM
Jenny Warling feierte in den vergangenen Monaten ein starkes Comeback nach ihrem Kreuzbandriss Foto: Le Quotidien/Luis Mangorrinha

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Es ist weniger als ein Jahr her, dass sich Jenny Warling zum zweiten Mal die Kreuzbänder im Knie gerissen hat. Die Karateka aus Luxemburg kämpfte sich zurück und glänzte bei den European Games im Juni mit einer Bronzemedaille. Am Mittwoch sprang bei der WM in Budapest Platz neun heraus. Im Tageblatt-Interview kommt die 29-Jährige noch einmal auf ihre Kämpfe und ihr schlussendlich unglückliches Ausscheiden zurück.

Das 1:0 gegen Nerja Sipovic (BIH) in der 1. Runde:

Jenny Warling: „Ich bin gut in die WM hineingekommen und konnte auch die Stress-Situation gut meistern. Der Vorteil war, dass ich Sipovic kannte, weil ich vor drei Wochen gegen sie in Kroatien verloren habe. Ich wusste, wie sie kämpft, ich hatte die entsprechenden Gegenmittel und konnte den Kampf gewinnen.“

Das 3:0 gegen Maya Schärer (SUI) in der 2. Runde:

„Ich hatte gehofft, dass die Schweizerin gegen die Amerikanerin gewinnen würde, weil mir der Kampfstil von Schärer gut liegt. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich dieses Match gewinnen könnte und das ist mir dann auch problemlos gelungen.“

Das 6:1 gegen Nina Kvasnicova (SVK) in der 3. Runde:

„Die Slowakin war ebenfalls keine Unbekannte, im September konnte ich gegen sie in der ersten Runde der Budapest Open gewinnen und kannte somit ihre Stärken und Schwächen. Ich habe meine Taktik auf Kvasnicova umgestellt und konnte den Kampf relativ deutlich gewinnen. Auch weil mir schnell die Führung (Ubrashi) gelang. Der Sieg kam mich aber teuer zu stehen, weil sie mir einen Pferdekuss voll ins Bein verpasste. Der Schreckmoment war groß, weil sie mein operiertes Knie nur knapp verfehlte. Ich konnte den Fight aber über die Distanz bringen.“

Das 2:4 gegen Barbara Perez (VEN) im Viertelfinale:

„Ich habe versucht, den Schmerz gegen Perez auszublenden. Ganz ist das nicht gelungen, weil die Pein doch ordentlich zu spüren war. Der Kampf begann allerdings schnell, mit einer Aktion, bei der wir beide einen Punkt bekamen. Dann aber kam eine Aktion, die ich immer noch nicht fassen kann. Sie landete einen angeblichen Fußschlag in meinen Bauch. Die meisten Anwesenden haben den Schlag nicht gesehen, aber zwei Schiedsrichter haben ihren Joystick gedrückt (bei der WM waren keine Fahnen im Einsatz). Je nachdem welcher Referee gedrückt hat, war es aus seiner Position unmöglich, den Treffer zu erkennen. In meinen Augen war es auch nicht der Fall, wir haben einfach weiter gekämpft. Aber plötzlich ist die Sirene erklungen und Perez wurden zwei Punkte zuerkannt. Das war schade, weil ich diesem Rückstand hinterherlaufen musste. Leider hat es nicht zu mehr als einem Punkt für uns beide gereicht. Dieser Maroshi hat mir meine WM verdorben.“

Über das Ausscheiden:

„Leider verlor Perez anschließend das Halbfinale gegen eine Türkin und damit konnte ich mich nicht über die Trostrunde verbessern. Natürlich bin ich nach dem Ausscheiden traurig, ich glaube aber, dass ich mir keine Vorwürfe machen muss. Mit meinen Kämpfen kann ich mehr als zufrieden sein.“