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Etzella-Trainer Bruno Alves„Das Duell gegen Hostert ist für uns das Spiel des Jahres“

Etzella-Trainer Bruno Alves / „Das Duell gegen Hostert ist für uns das Spiel des Jahres“
Etzella (in Blau: Mirko Kramaric) stemmt sich mit allen Mitteln gegen den Abstieg Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Bruno Alves ist mit 29 Jahren der jüngste Trainer der BGL Ligue und steht unter Druck. Mit der Etzella muss er am Sonntag das Abstiegsduell gegen Hostert gewinnen, um dem Klassenerhalt entgegenzusteuern. Im Interview erklärt der ehemalige Diekircher, wie er seine Beziehung zur Mannschaft verbesserte.

Tageblatt: Der Abstiegskampf spitzt sich zu. Ist das Duell gegen Hostert das wichtigste Spiel der vergangenen Wochen?

Bruno Alves: „Ich würde sogar sagen, dass es das wichtigste Spiel der Saison ist. Für beide Mannschaften ist es ein kleines Finale. Unter der Woche haben wir uns intensiv auf die Stärken und Schwächen des Gegners vorbereitet. Große Veränderungen an der Herangehensweise gibt es jedoch nicht – das entspricht auch nicht meiner Philosophie.“

Seit dem 2:2-Remis Mitte März gegen Leader Hesperingen läuft es zumindest sporadisch besser bei der Etzella. Wie wichtig war dieser Punkt?

Eine Woche vor dieser Partie hatten wir gegen Mondorf verloren, sind aber nach den 90 Minuten mit einem guten Gefühl in die Umkleidekabinen gegangen. Auf diese Leistung haben wir aufgebaut. Der Punkt gegen Hesperingen war ganz klar eine Wende. Wir haben gemerkt, dass wir in der Lage sind, auch gegen stärkere Gegner zu punkten. 

Was hat sich seitdem verbessert?

Dieses Spiel gegen Hesperingen hat uns vor allem gezeigt, auf welche Spieler wir im Abstiegskampf zählen können. Es wurde eine gewisse personelle Konstanz gefunden, obwohl es danach noch einige Niederlagen gab. Ich muss auch sagen, dass einige Nachwuchsspieler stark dazu beigetragen haben, dass es im Training intensiver zugeht und der Konkurrenzkampf größer geworden ist. Es ist eine gesunde Mischung. Die erfahrenen Spieler geben uns einige Garantien und dem Nachwuchs können wir auch vertrauen.  Das ist ein gutes Zeichen, denn die eigene Jugend ist die Zukunft der Etzella.

Sie haben einen relativ jungen Kader und haben selbst erst kürzlich Ihren 29. Geburtstag gefeiert. Wer geht in dieser prekären Situation mit gutem Beispiel voran?

Es ist so, dass wir jedem Verantwortung übertragen – ob jung oder alt. Jeder weiß, was er zu tun hat. In der vergangenen Woche hat man aber gemerkt, dass einige Eckpfeiler wie Lex Nicolay, Godmer Mabouba, Florent Berisha, Till Hermandung die Mannschaft nach vorne gepusht haben. Solche Schlüsselspieler sind in der Lage, eine Gruppe nach vorne zu ziehen.

Was macht Ihnen Hoffnungen, dass der Klassenerhalt erreicht werden kann?

Es ist einfach: Wenn wir gewinnen, sieht es gut aus, dass wir zumindest den Sprung in die Relegation schaffen. Bei einer Niederlage gegen Hostert wird es schwer, die Klasse zu halten. Unser Restprogramm ist nicht gerade vorteilhaft. 

Sie haben das Etzella-Amt am 28. Oktober 2022 übernommen. Beim ersten Auftritt gab es eine 0:6-Niederlage gegen Jeunesse. Insgesamt holten Sie nur drei Punkte aus Ihren ersten zehn Spielen. Beschäftigten Sie Selbstzweifel in dieser Phase?

Ich hatte von Anfang an eine Philosophie, die ich bis Dezember umsetzen wollte. Das hat aber nicht geklappt. Im Winter haben wir uns dem Kader angepasst, weil einige Sachen nicht möglich waren. Wir haben uns den Spielern angepasst und bekamen ihr Vertrauen zurück. Die Beziehung zwischen dem Trainergespann und der Mannschaft wurde besser – ein wichtiger Faktor, um erfolgreich zu sein.

Wäre ein Abstieg mit einem Neustart verbunden?

Ein Neustart nicht. Falls wir absteigen würden, ist es das Ziel, mit den Nachwuchsspielern in den kommenden zwei Jahren wieder aufzusteigen. Ohne erfahrene Spieler geht es aber nicht. Einige ältere Spieler werden uns aber eh verlassen, da die Verträge auslaufen. Namen kann ich aktuell keine nennen. Die Etzella ist aber gut aufgestellt und hat ein langfristiges und realistisches Projekt.