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Echternacher SeeBis zu 1.000 Besucher pro Tag: So lief die erste Badesaison

Echternacher See / Bis zu 1.000 Besucher pro Tag: So lief die erste Badesaison
Die erste Badesaison war ein voller Erfolg Foto: Editpress/Julien Garroy

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Ende der 70er Jahre wurde der Echternacher See künstlich angelegt und fortan als Erholungsgebiet genutzt. Leider war das Schwimmen im See noch bis vor kurzem verboten. Schuld waren Unmengen an Schlamm, aber auch fehlende Genehmigungen. Seit Mai dieses Jahres wird der See nun offiziell als Badegewässer genutzt. Sehr zur Freude der Besucher.

Schätzungsweise tummeln sich bei sommerlichen Temperaturen schon mal bis zu 1.000 Menschen auf der Badeinsel. Der abgesperrte Bereich zum Schwimmen wurde auf der Seite der Jugendherberge angelegt. Älteren Plänen zufolge sollte der Schwimmteich in Höhe des bereits bestehenden Badestegs entstehen. Aus Naturschutzgründen wurde dieses Projekt allerdings verworfen. Um die Besucherströme besser leiten zu können, wurde aus Sicherheitsgründen durch eine zweite Brücke das Ufer mit der Abenteuerinsel verbunden.  Hier könnte jedoch noch nachgebessert werden, findet Nicolas Schommer, der Betreiber des „Grénge Schapp“: „In der Nacht ist die Brücke nicht wie versprochen verriegelt, sondern jeder kann auch während der Nacht auf die Insel gelangen. Die Folge sind Fälle von Vandalismus. Bereits dreimal haben Unbekannte versucht, bei uns einzubrechen. Glücklicherweise bislang ohne Erfolg.“

Schommer und sein Team kümmern sich neben dem Badestrand um das leibliche Wohl der Gäste. Wer möchte, kann hier einen fleischhaltigen oder vegetarischen Burger bestellen. Auch Cocktails, Bier und alkoholfreie Getränke werden ausgeschenkt. „Unser Rekord liegt dieses Jahr bislang bei rund 300 Burgern, die wir an einem Tag verkauft haben“, so Schommer zufrieden. Neben dem Catering kümmert sich das Team des „Grénge Schapp“ auch um die Vergabe der Tretboote und der Stand-up-Paddeln (SUP). Die Pedalo-Tretboote kann man für 20 Euro die Stunde mieten. SUPs kosten für die gleiche Zeitspanne 15 Euro. Unter einem SUP versteht man ein überdimensionales Surfbrett, das entweder fest ist, oder vor dem Gebrauch aufgeblasen werden muss und auf dem man sich stehend mithilfe eines Paddels auf dem Wasser fortbewegt.

Schlamm abgesaugt

Bevor die Badegäste diese Saison kommen konnten, mussten erstmals einige Arbeiten durchgeführt werden, da sich während der Jahre jede Menge Schlamm am Boden des Sees gesammelt hatte, was ein Schwimmen aus gesundheitlichen Gründen nicht zuließ. Deshalb musste das Areal vergangenes Jahr erstmal entschlammt werden. Diesen Job übernahm die Firma Konatec aus den Niederlanden. Mithilfe eines mobilen „Staubsaugers“ – der auf einem kleinen Boot befestigt war – wurde die Schlammschicht vom Grund weggesaugt. Pro Jahr lagern sich schätzungsweise 0,7 Zentimeter Schlamm auf dem Grund des Sees ab und so mussten zwischen 20 und 40 Zentimeter Schlamm abgepumpt werden. Der Schlamm wurde anhand von Schläuchen auf ein rund 1,5 Kilometer entferntes Feld abgepumpt. Dort blieb er dann mehrere Monate zum Trocknen liegen. Eigentlich hätte der Boden direkt neben dem See aufgeschüttet werden sollen, dies wurde jedoch vom zuständigen Ministerium abgelehnt. Gekostet hat das die Gemeinde zwischen 8.000 und 10.000 Euro. Doch auch fehlende Genehmigungen des Gesundheitsministeriums und das Feststellen der Wasserqualität verzögerten den Badespaß um ein paar Jahre.

Einen Bademeister, der für die Sicherheit zuständig ist, gibt es allerdings nicht. Ein Kinderbecken fehlt ebenfalls. Auch die Badezeiten sind geregelt: Genutzt werden soll der See nur zwischen 7 und 22 Uhr. Offene Feuerstellen sind nicht erlaubt. Bis zur kommenden Saison sollen dann die weiteren Etappen umgesetzt werden. So werden Stege in der Nähe der Jugendherberge aufstellt, um den Zugang zum Wasser zu erleichtern. Die sogenannte Fischerinsel soll ebenfalls attraktiver gestaltet werden. „Ich hoffe, dass die Gemeinde nächste Saison den bereits versprochenen Pavillon endlich errichtet, damit die Gäste Schutz vor Regen und Sonne finden können“, sagt der Betreiber des „Grénge Schapp“.