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DifferdingenHaushaltsplan 2024:  Kein Prunk, nur das Nötigste

Differdingen / Haushaltsplan 2024:  Kein Prunk, nur das Nötigste
Im kommenden Jahr möchte Differdingen mit zehn Millionen Euro in erschwinglichen Wohnraum investieren Foto: Editpress-Archiv/Tania Feller

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Differdingen zählt mittlerweile mehr als 30.000 Einwohner. Damit die Stadt auch in den kommenden Jahren wachsen kann und die Lebensqualität der Menschen nicht abnimmt, hat der Schöffenrat gestern den Haushaltsplan für 2024 vorgestellt. 

Differdingen hat neben den steigenden Preisen für Rohstoffe und Energie mit explodierenden Personalkosten zu kämpfen. Letztere belaufen sich in diesem Jahr auf rund 63 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von 15,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2024 werden die Löhne noch einmal an den Index angepasst. Die Personalkosten werden deshalb auf 68 Millionen Euro ansteigen. Da alle möglichen Bereiche von den Preissteigerungen betroffen sind, mussten die Gemeindeverantwortlichen dieses Jahr rund 21 Millionen Euro an Zusatzkrediten zusätzlich stimmen.

Doch auch die Bürger haben mit den steigenden Preisen zu kämpfen. Aus diesem Grund ist es wichtig für die Stadt, erschwinglichen Wohnraum zu schaffen. „Im Haushalt für kommendes Jahr haben wir rund zehn Millionen für erschwinglichen Wohnraum vorgesehen“, erklärte Jerry Hartung (CSV).

Rund 30 Millionen Euro sind für den Ausbau sowie die Fertigstellung mehrerer Schulen im Haushalt für das kommende Jahr vorgesehen. Der Ausbau der „Ecole internationale de Differdange et d’Esch-sur-Alzette“ (EIDE) schlägt mit rund 12,3 Millionen Euro zu Buche. Neben 18 Klassenräumen sollen dort auch eine Kantine und eine Sporthalle entstehen. Kommendes Jahr sind rund zehn Millionen Euro dafür vorgesehen. Der Schulkomplex „Um Bock“ in Oberkorn wird ebenfalls renoviert. Neben einer Erweiterung der Räumlichkeiten wird der Campus durch die Eröffnung einer brandneuen Küche, einer Bibliothek sowie zusätzlicher Verwaltungsräume weiter aufgewertet. Nach der Renovierung wird die Schule 440 Schüler aufnehmen können, derzeit sind es lediglich 229. Außerdem wird eine Sporthalle mit einer Kletterwand errichtet. Im Haushalt sind für kommendes Jahr rund neun Millionen Euro dafür vorgesehen. Für die laufenden Umbauarbeiten am Sportzentrum John Scheuren sind rund neun Millionen Euro eingeplant. 

In Niederkorn, in direkter Nähe zur Industriezone „Hahneboesch“, entsteht seit gut zwei Jahren ein zentrales Gemeindedepot für alle technischen Mitarbeiter. Der Bau soll die Arbeit der Gemeindeangestellten deutlich vereinfachen. Zurzeit sind Letztere auf 20 Standorte verteilt. Im Haushalt sind knapp zehn Millionen Euro hierfür vorgesehen. „Für die Umsetzung all dieser Projekte müssen wir im kommenden Jahr rund 53 Millionen investieren. Bevor die Arbeiten im Jahr 2025 vollständig abgeschlossen werden, müssen dann noch einmal 8,5 Millionen Euro bezahlt werden“, erklärte der Erste Schöffe Tom Ulveling (CSV). 

Knapp 60 Millionen Euro Schulden

Schon lange gibt es Pläne, das Rathaus zu modernisieren und zu erweitern. Hinter das aktuelle Rathaus soll zudem ein zusätzliches Gebäude in L-Form kommen. Die Fläche des Rathauses soll so auf 1.450 m2 vergrößert werden und dann alle kommunalen Dienstleistungen zentral unter einem Dach beherbergen. Die vorherige Mehrheit von CSV/„déi gréng“ hatte dieses Projekt vor zwei Jahren aus Kostengründen auf Eis gelegt. Nun soll das Rathaus doch ausgebaut werden, allerdings soll das Bauprojekt deutlich billiger werden als ursprünglich geplant. „Wir verzichten auf Designerlampen im Wert von 680.000 Euro und nehmen stattdessen ein Standardmodell“, erklärte Ulveling. 

In den Klimaschutz soll weiterhin investiert werden. „500.000 Euro haben wir im Haushalt für erneuerbare Energien vorgesehen. Zusätzlich wollen wir 1.000 neue Bäume in der Gemeinde pflanzen und die Schulhöfe wieder begrünen. Um die sanfte Mobilität weiter zu fördern, soll das Busnetz verbessert werden. Auch neue Fahrradwege sollen angelegt werden“, erklärt Fred Bertinelli (LSAP). 

Um alle Projekte umsetzen zu können, muss die Gemeinde zusätzliche Kredite aufnehmen. Doch für Bürgermeister Guy Altmeisch (LSAP) ist dies nicht weiter schlimm: „Wenn wir die vorfinanzierten Bauprojekte wie das neue Polizeikommissariat oder die EIDE abrechnen, dann sind wir dieses Jahr bei 59,86 Millionen Euro an Schulden. Im Jahr 2024 werden die Schulden dann noch auf 81 Millionen Euro anwachsen. Somit liegt die Pro-Kopf-Verschuldung bei 2.030 Euro. Im Vergleich mit anderen Gemeinden landen wir im guten Mittelfeld.“