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Retro 2021FLBB-Herren mit einem weiteren starken Jahr: Eine Entwicklung, die Spaß macht

Retro 2021 / FLBB-Herren mit einem weiteren starken Jahr: Eine Entwicklung, die Spaß macht
Philippe Gutenkauf und die Luxemburger Basketball-Herren verdienen für ihre Leistungen im Jahr 2021 mehr Anerkennung Foto: Gerry Schmit

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Der nationale Basketball braucht sich nicht zu verstecken: Die Entwicklung der Luxemburger Herren-Nationalmannschaft war auch im Jahr 2021 bemerkenswert, dafür verdient das Team mehr Anerkennung.

Am 28. November 2021 war es endlich wieder so weit, nach 644 Tagen und neun Livestream-Spielen vor dem heimischen Laptop – nicht immer in bester Qualität – bestritten die FLBB-Herren endlich wieder ein Heimspiel in der Coque. Um ehrlich zu sein, nach fast zwei Pandemie-Jahren war es schon irgendwie ein komisches Gefühl, die Luxemburger Basketballer wieder auf heimischem Parkett zu sehen, in einem Gymnase der Coque, in das an diesem Tag nicht weniger als 1.113 Zuschauer ihren Weg gefunden hatten. 

Fakt ist, das Nationalteam ist zurzeit so „in“ wie noch nie zuvor. Bereits beim bis dahin letzten Heimspiel, im Februar 2020 gegen den Kosovo, war das Gymnase mit 1.600 Zuschauern rappelvoll. Und wie die beiden Begegnungen sich rein sportlich ähnelten! Anfang 2020 dominierten die FLBB-Herren ihren Gegner, führten zwischenzeitlich mit 15 Punkten, gaben das Spiel in den letzten Minuten doch noch aus der Hand und mussten sich schlussendlich mit 80:84 geschlagen geben. 21 Monate später startete das Team von Trainer Ken Diederich furios in die Partie, führte mit 14 Punkten, musste den Gegner aber wieder herankommen lassen. Doch bis zum Schluss blieben Alex Laurent und Co. auf Augenhöhe und hatten mit einem letzten Versuch sogar noch die Möglichkeit, eine Verlängerung zu erzwingen. Am Ende stand eine 70:73-Niederlage auf der Anzeigetafel. Dennoch gab es einen wesentlichen Unterschied, der Gegner hieß nicht mehr Kosovo, sondern Rumänien. „Hätten wir dieses Spiel gewonnen, wäre es historisch gewesen“, meinte der Nationaltrainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, und wie recht Ken Diederich in diesem Fall hatte. Wer hätte es bei seinem Amtsantritt im Jahr 2016 nur ansatzweise für möglich gehalten, dass sich die Basketball-Herren einmal mit einem Land, das rund  20 Millionen Einwohner zählt, auf Augenhöhe bewegen können? 

Vorbei sind die Zeiten, als es beim Basketball-Nationalteam nur darum ging, nicht zu hoch zu verlieren, die Größenunterschiede, die auch heute noch eine Tatsache sind, als Ausrede genutzt wurden. Im Basketball kann man sich eben nicht das ganze Spiel über hinten reinstellen und hoffen, dass der Gegner nicht trifft, hieß es stets. Inzwischen wagen immer mehr Spieler den Weg Richtung Profikarriere, wenn auch noch nicht so viele wie beim Fußball. Im Vergleich zu der größten luxemburgischen Mannschaftssportart erhalten die Basketballer für ihre Leistungen allerdings immer noch viel weniger Aufmerksamkeit. Dabei sind die Entwicklungssprünge der letzten fünf Jahre bemerkenswert, umso mehr, wenn man bedenkt, dass die neun Spiele zwischen Februar 2020 und November 2021 allesamt in einer Bubble im Ausland ausgetragen wurden. Bei der FLBB muss man wohl noch etwas auf die Zähne beißen, doch mit weiteren solchen Auftritten seines Flaggschiffs in den kommenden Monaten dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Alex Laurent, Thomas Grün, Ben Kovac und Co. die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen.

Den kommenden Basketball-Jahren in Luxemburg darf man zweifelsohne positiv entgegensehen. Auch die FLBB-Damen zeigten sich 2021 in Aufbruchstimmung, der Verjüngungskurs beim Verband, der seit dem Amtsantritt von Präsident Samy Picard eingeläutet wurde, ist ebenfalls vielversprechend. Der nationale Basketball braucht sich in der luxemburgischen Sportwelt jedenfalls nicht mehr zu verstecken.