Seit ca. einem Jahrzehnt jagt aus Luxemburger Sicht ein sportlicher Höhepunkt den nächsten, auf internationalem Top-Niveau zeigt die Tendenz der herausragenden Resultate steil nach oben, und das keineswegs in Randsportarten.
" class="infobox_img" />Claude Clemens cclemens@tageblatt.lu
Neben den erfolgreichen Rad- und Tennis-Profis wären da u.a. noch zwei Vize-Europameister – May im Triathlon, Fiegen in der Leichtathletik –, mit „Eisenmann“ Bockel ein weiterer Triathlet, die Schwimmer um Carnol und Co., die FLAM-„Frauenpower“ im Karate und seit Muller auch im Judo, ein starker Powerlifter, die Tischtennis-Damen und … die Liste ließe sich in den Einzelsportarten noch fortsetzen. Mittlerweile sind auch vermehrt „exploits“ in den Team-Sportarten dazugekommen. Die Volleyballer des VC Strassen, die Fußballer des F91 Düdelingen und nun die Handballer aus Esch, die in einem Europapokal-Finale stehen. Immer wieder mal eingestreut dann noch Highlights wie das 2:1 der Fußball-Nationalelf im Zürcher Letzigrund.
Da kommt die nationale Aktualität fast schon mal zu kurz … und lockt, gelinde ausgedrückt, keinen Fan mehr hinter dem Ofen hervor. Das Problem kennen alle „großen“ nationalen Mannschafts-Meisterschaften, von „kleineren“ gar nicht erst zu reden. Während im Fuß- oder Basketball Final-Highlights noch so einiges übertünchen, spiegelt sich bei anderen Sportarten nicht mal bei wichtigen Entscheidungen das Lizenzierten-Potenzial in der Zuschauerzahl wider. TV und geografisch relativ nah zu Luxemburg gelegene komfortable Sportstätten – Bundesliga-Stadien als Beispiel angeführt – erschweren die Situation zusätzlich.
Top 100
Auch die JPEE haben es nicht immer leicht in der Publikumsgunst. „Kleine Spiele“, wo es „Schockelas-Medaillen“ zu gewinnen gibt: Solcherlei Sprüche gibt es viele.
Den ersten Spielen, die 1995 im Großherzogtum stattfanden, tat dies in Sachen Publikumserfolg keinen Abbruch. Die Eröffnungsfeier war ausverkauft, die Stimmung an den Sportstätten grandios und das INS für das Basketball-Finale um ein Vielfaches zu klein. Aber das ist fast 20 Jahre her, und internationale Erfolge waren rar. Wird der inzwischen (erfolgs-)verwöhnte Luxemburger auch kommende Woche „présent“ melden? Nach einer ausverkauften Eröffnungsfeier sieht es derzeit nicht aus, und wenn das Vorurteil stimmt, dass Luxemburger während Schulferien anscheinend immer alle auch in Urlaub sind, muss man für die Wettbewerbe – trotz freien Eintritts – ebenfalls schwarzsehen. Auch die Werbung für die „kleinen Spiele“ fiel bisher eher klein aus.
Wenn man sich das Beispiel Tennis vor Augen führt – Top-10-Spielerinnen auf Kockelscheuer ziehen seit Jahren, während das Herren-Challenger mit Top-100-Spielern in der Coque baden ging und auch ein Gilles Muller nahe der Top 50 dem neuen Petinger Challenger 2012 nicht zum Publikumserfolg verhalf –, könnte man noch schwärzer sehen. Denn aller sportlichen Wichtigkeit für Luxemburger Sportler zum Trotz sind JPEE dann vergleichsweise doch im Bereich Top 100 und nicht Top 10 zu sehen.
Zumindest der Erfolg, dass relativ schnell vergangenes Jahr die doch große Anzahl an benötigten freiwilligen Helfern gefunden wurde, stimmt zuversichtlich, dass kommende Woche Sportbegeisterung in Luxemburg herrscht. An den Luxemburger Sportlern, diese mit starken Leistungen ab Tag eins der Spiele weiter zu befeuern.
Was die Eröffnungsfeier aber angeht, muss wohl vor allem auf besseres Wetter gehofft werden – siehe Pokalfinale vom vergangenen Freitag an gleicher Stelle. Und diese Hoffnung gilt wohl leider auch für die Entscheidung in der Luxemburger Fußballmeisterschaft …
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