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Pest und Cholera

Pest und Cholera

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Das G20-Gipfeltreffen hat wieder einmal bewiesen, wofür es eigentlich steht: Über wirtschaftliche Angelegenheiten diskutiert die Weltgemeinschaft mit Elan, politisch herrscht jedoch Uneinigkeit und Desorientierung.

Während sich Themen wie Wirtschaftswachstum, die Regulierung des Finanzsektors und Steuerfragen in einer unverbindlichen Pressemitteilung anschaulich präsentieren lassen, zeigt die allgemeine Ratlosigkeit über eine militärische Intervention im Syrien-Konflikt, wie wenig die 20 global führenden Wirtschaftsmächte ihrer politischen Verantwortung gewachsen sind – bzw. ihre Sichtweisen nicht aufeinander abstimmen können oder wollen.

Barack Obama und Wladimir Putin haben zudem in St. Petersburg die Chance verpasst, ihre Animositäten zu überwinden.

Die USA präsentierten in aller Deutlichkeit einen Militärschlag ohne UN-Mandat als ihr Anliegen. Russland versicherte dem Assad-Regime seine Unterstützung, wenn es zu solch einem Militärschlag gegen Syrien kommen sollte. Dass es immer noch keine Mehrheit für eine der beiden Politiken gibt, dürfte nicht verwundern. Mit aller Nüchternheit betrachtet, erinnern die Lösungsvorschläge der Amerikaner und Russen an die Wahl zwischen Pest und Cholera. Dabei wäre die Rückkehr an den Verhandlungstisch der geplanten Genf-II-Friedenskonferenz im Sinne aller Konfliktparteien.