Es ist der zweite französische Kriegseinsatz innerhalb eines Jahres auf dem afrikanischen Kontinent – eine Feststellung, die viel über den Zustand der politischen Stabilität in Staaten wie Mali aussagt. Aber auch über die panische Angst aus Paris vor einem Entstehen eines Machtvakuums in Bangui, das Terroristen und Dschihadisten als Zufluchtsort dienen könnte.
Militärisch scheint im Gegensatz zum Mali-Einsatz keine Gefahr für die französischen Truppen zu bestehen. Es stellt sich jedoch immer wieder die gleiche Frage: Kann eine militärische Intervention einen „Quasi-Failed-State“ stabilisieren? Nicht wirklich. Obschon der Einsatz den blutigen Repressalien in einer ersten Etappe ein Ende setzen könnte – dies gilt es abzuwarten –, kann der Kriegseinsatz keine politischen Institutionen ersetzen. Er verhindert oder verschiebt lediglich den Kollaps Zentralafrikas und den damit verbundenen Domino-Effekt auf die Nachbarstaaten. Der Wiederaufbau der Rechtsstaatlichkeit und die nationale Versöhnung der zentralafrikanischen Konfliktgruppen: das sind die langfristigen Herausforderungen, die es ohne Waffengewalt zu bewältigen gilt.
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