Die Idee stammte vom damaligen LSAP-Spitzenkandidaten Etienne Schneider beim letzten Wahlkampf. Die Mandatszahl bei den Ministern sollte bitte schön auf zwei begrenzt werden. Zweifelsohne war der Vorschlag eine Reaktion auf die Dauerbesetzung des Premierministerstuhls durch eine Person. Nun befragt die Regierung am 7. Juni 2015 die Bürger. Tageblatt nahm sich die Freiheit, in seiner aktuellen Umfrage die Problematik auf die Parlamentarier auszudehnen. Und die Antwort der Bürger fiel recht eindeutig aus. Nicht nur die Verweildauer im Ministerium sollte begrenzt werden, auch die der Abgeordneten, meint eine Mehrheit in dieser repräsentativen TNS-Ilres-Umfrage.
Wäre das Referendumsergebnis bindend, so manche Politiker-Karriere wäre jäh beendet. Es sei denn, der Uhrzeiger würde beim nächsten Wahlgang auf null gestellt, so dass sich das Karussell noch zwei weitere Runden drehen könnte. Ausgeschlossen ist das ja nicht, von wegen Retroaktivität von Gesetzen und so.
Auf den frischen Wind müsste man dann doch etwas länger warten. Die Jungpolitiker, die bereits seit längerem mit den Hufen scharren, müssten sich noch etwas gedulden. Sie würden ihren Platz im Parlamentsplenum oder noch höher erst mit graumeliertem Haar einnehmen. Aber vielleicht verdirbt die Mandatsbegrenzung bereits zuvor die Lust auf Politik.
Lucien Montebrusco
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