„Sich entscheiden müssen zwischen Pest oder Cholera“ ist in den letzten Jahren ein beliebtes Sprichwort in der Politik geworden. Der Wähler mag in diesem Szenario eigentlich keine der Alternativen, die ihm geboten werden. Beides ist gleich schlecht. Die Wahl zwischen dem einen oder dem anderen, und somit der Wahlgang, wird überflüssig.
" class="infobox_img" />nwildschutz@tageblatt.lu
In den USA verhält es sich auf den ersten Blick für viele Menschen in diesem Jahr ähnlich. Die Quinnipiac University wollte Mitte Juli in einer Umfrage wissen, ob die Menschen die beiden voraussichtlichen Präsidentschaftskandidaten mögen. Die Mehrheit erklärte, sie möge Trump nicht. Clinton ist allerdings fast genauso unbeliebt wie der New Yorker Immobilienmogul.
Eine „Pest oder Cholera“-Situation ist es trotzdem nicht. Auf der einen Seite steht Hillary Clinton. Sie ist eine „Establishment“- Politikerin, unbeliebt und mit vielen Skandälchen behaftet.
Doch auf der anderen Seite steht ein frauenfeindlicher und rassistischer Populist, der eigentlich keine Ahnung von Politik hat. Er schwafelt von einem Mauerbau an der mexikanischen Grenze und von einem Einreiseverbot für Muslime. Er wäre für die USA, und wohl auch für die ganze Welt, viel verheerender, als es Hillary Clinton je sein könnte.
Obwohl viele Amerikaner sie nicht als Präsidentin haben wollen, ist es besser, sich für Windpocken als für die Pest zu entscheiden.
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