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BasketballQuentin Bouttet über seinen Durchbruch bei den Musel Pikes: „Bin selbst ein wenig überrascht“

Basketball / Quentin Bouttet über seinen Durchbruch bei den Musel Pikes: „Bin selbst ein wenig überrascht“
Die Musel Pikes um Quentin Bouttet überzeugen mit Zusammenhalt Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Die Musel Pikes sorgten am vergangenen Wochenende für die Überraschung des sechsten Spieltags. Die Moselaner besiegten nämlich mit 99:93 den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer Résidence Walferdingen. Das Geheimnis des Erfolgs liegt im Kampfgeist und Zusammenhalt, wie Quentin Bouttet verrät.

„Es war ein offensives Spiel. Unsere Verteidigung war in der ersten Hälfte nicht zufriedenstellend, was sich jedoch nach der Pause änderte. Unsere 2-3-Zonenverteidigung bereitete Walferdingen einige Schwierigkeiten. Dass wir als Team agierten und uns nur wenige Ballverluste leisteten, gab im Endeffekt den Ausschlag. Zudem gaben wir zu keinem Zeitpunkt auf“, blickt Quentin Bouttet auf den überraschenden Sieg der Musel Pikes am vergangenen Wochenende zurück. In einer spannenden Schlussphase ließen sich die Moselaner nicht aus dem Konzept bringen und bewahrten die nötige Ruhe. Dem 25-Jährigen zufolge hatte man gegen den Tabellenleader nichts zu verlieren, sodass man befreit aufspielen konnte.

Beim Erfolg gegen die Résidence stach vor allem die Leistung von Bouttet selbst ins Auge: Neben acht Rebounds standen 24 Punkte auf seinem Konto und ihm gelang das Kunststück, acht Dreier zu treffen. „Dreier waren eigentlich bereits in der Jugend meine Stärke. Und dann gibt es eben Tage, da fallen die Würfe. An anderen Tagen läuft es vielleicht weniger gut. Ich muss allerdings hinzufügen, dass auch meine Mitspieler Anteil daran haben, denn schließlich haben sie dafür gesorgt, dass ich zu freien Würfen kommen konnte und sie haben mir die Bälle zugespielt. Kommt man zum freien Wurf, ist es einfacher“, meint ein bescheidener Bouttet, der seit der Saison 2016/17 den Musel Pikes erstmals wieder während einer gesamten Spielzeit zur Verfügung stehen wird.

Vertrauen des Trainers

In der Saison 2016/17 kam der damals 18-Jährige zu einigen kurzen Einsätzen, allerdings war es zu diesem Zeitpunkt, durch die Breite des Kaders, schwer sich Spielminuten zu erkämpfen. Zwischen 2017 und 2022 hatten die Studien Priorität, weshalb er in der zweiten oder dritten Mannschaft der Pikes auf Korbjagd ging. Vergangene Saison stand er den Moselanern nur bis Dezember zur Verfügung, da er studienhalber zurück nach Straßburg musste. Dieses Jahr ist also der Moment gekommen, um durchzustarten: „Ich wusste stets, dass ich nach den Studien wieder spielen möchte, und der Wunsch war stets, Spielminuten zu erkämpfen und mich zu beweisen, respektive zu sehen, ob ich mich in der LBBL durchsetzen kann.“ Das gelang dem 25-Jährigen bisher sehr gut. Im Durchschnitt kam er rund 28 Minuten zum Einsatz und erzielte durchschnittlich 13 Punkte. „Ich muss sagen, dass ich selbst ein wenig überrascht bin. Es klappt bisher besser als gedacht“, gibt er mit einem Schmunzeln zu.

Wir haben keine Stars in der Mannschaft, das kompensieren wir durch Kampfgeist und Zusammenhalt

Quentin Bouttet, über die Stärken der Musel Pikes

Seit dieser Saison haben die Musel Pikes mit Phil Dejworek einen neuen Mann auf der Trainerbank. Er gibt jungen und weniger erfahrenen Spielern die Chance, sich auf dem Feld zu beweisen, und schenkt ihnen viel Vertrauen. „Für mich persönlich ist es sehr wichtig, das Vertrauen vom Trainer zu erhalten, um mein Spiel durchzuziehen“, so Bouttet, der auch erklärt, dass durch das Karriereende von Jean Kox und die Verletzung von Raphaël Martin der Kader nicht sehr groß ist, sodass die Bankspieler Verantwortung übernehmen müssen. „Jetzt ist es an Spielern wie meinem Bruder (Johan Bouttet), Jeff (Mathis), Sam (Streef) oder mir zu zeigen, dass wir der Mannschaft helfen können.“

Den Moselanern war von Anfang an bewusst, dass es eine schwere Saison werden würde, da die Bank nicht besonders tief besetzt ist, aber auch durch die bewusste Entscheidung, mit nur zwei Profis zu spielen. Für den 25-Jährigen gilt es weiter zu kämpfen wie bisher, dann stehen die Chancen, das Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen, nicht schlecht.

Die Musel Pikes sind jedenfalls eine eingeschworene Truppe. Bis auf Gilles Kerschen und Pol Goebel, die vom Telstar kamen, sind sämtliche JICL-Spieler Eigengewächse. Da sie im Verein aufgewachsen sind, kennen sie sich ewig. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist Bouttet zufolge daher hervorragend. „Falls wir während der Saison eine schwierigere Phase durchleben, kann die gute Stimmung und der Zusammenhalt uns helfen, um gemeinsam weiterzukämpfen. Wir haben keine Stars in der Mannschaft, aber das kompensieren wir durch Kampfgeist und Zusammenhalt.“ Neben dem eingespielten Kern konnten auch beide Profi-Spieler Jalen Green und Tai Bibbs bisher überzeugen. Vergangene Saison war man zu einigen Wechseln auf den Non-JICL-Positionen gezwungen. Laut Bouttet ist die Profisuche stets eine Glückssache. „Man weiß nie, ob sie in Form sind, und ob ihre Leistungen den Highlight-Videos entsprechen. Die diesjährigen Amis passen einfach zu unserem Spiel. Sie können punkten, spielen jedoch auch gut mit uns einheimischen Spielern zusammen, was sehr wichtig ist.“

Wichtiges Spiel gegen Contern

Gegen Hostert und Walferdingen waren die Musel Pikes erfolgreich. Bei den knappen Niederlagen gegen Mamer und den T71 fehlte nicht viel. „Gegen Düdelingen und Mamer haben wir das Spiel in den letzten Minuten aus der Hand gegeben und blöd verloren, doch aus diesen Niederlagen lernen wir. Vergangenes Wochenende haben wir bewiesen, dass wir auch ein schweres Spiel gewinnen können. Damit hätten bestimmt die Wenigsten gerechnet. Dieser Sieg ist gut für die Moral, doch wir dürfen uns nicht zu sicher fühlen, zumal mit Contern dieses Wochenende ein weiteres sehr wichtiges Spiel auf dem Programm steht, da wir gegen einen direkten Konkurrenten antreten.“

Genau wie gegen Walferdingen gilt es Bouttet zufolge den Rhythmus zu diktieren und mit schnellem Spiel nach vorne zu überzeugen. „Zudem müssen wir die Ballverluste reduzieren. Denn die ‚Turnovers‘ haben uns gegen Mamer und gegen den T71 in der Schlussphase den Sieg gekostet. Es gilt, unseren Basketball zu spielen, was uns gegen Walferdingen gelungen ist, dann haben wir eine Chance, dieses Spiel zu gewinnen.“ Genau wie die Musel Pikes hat Contern bisher zwei von sechs Spielen gewonnen. Demnach geht es um wichtige Punkte.