WM-QualifikationGute Leistung schlecht belohnt: Die Luxemburger in der Einzelkritik

WM-Qualifikation / Gute Leistung schlecht belohnt: Die Luxemburger in der Einzelkritik
FLF-Keeper Anthony Moris stellte seine Extraklasse unter Beweis Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Wie von Nationaltrainer Luc Holtz gefordert, präsentierten sich die „Roten Löwen“ als Mannschaft und in der ersten Halbzeit als ebenbürtiger Gegner, der nicht unverdient in Führung ging. In der zweiten Hälfte wurden dann die Unterschiede gegen den Europameister aber sichtbarer.

Anthony Moris: Beim Ausgleich machtlos, war der Keeper ansonsten ein sicherer Rückhalt und ließ sich in Halbzeit eins nicht von den Schüssen von Sanches (30.), Silva (37.) und erneut Sanches (43.) überraschen. Auch bei den beiden anderen Treffern war Moris machtlos, zeigte aber sein ganzes Können, als Ronaldo (78.) allein vor ihm auftauchte.

Laurent Jans: Ging wie ein Kapitän mit gutem Beispiel voran, ordnete die Hintermannschaft, sorgte für Zusammenhalt und ließ auf seiner rechten Seite wenig zu, obschon das portugiesische Spiel linkslastig war. Nach der Auswechslung von Pinto spielte er links defensiv ebenso souverän.

Maxime Chanot: Hielt in den ersten 45’ seine Abwehr sicher verschlossen wie die Bank von England. In der 10. stoppte er den Lauf von Felix und blockte den Ronaldo-Versuch (35.). Einziges Manko war, dass er früh (20.) Gelb sah. Der New Yorker war an der Führung beteiligt. In der 51. hatte Chanot CR7 aus den Augen verloren und prompt stand es 1:2. Nach einer weiteren Gelben Karte (86.) war sein Abend beendet.

Lars Gerson: Der Rückkehrer zunächst nicht so sicher wie sein Partner in der Zentralverteidigung. Gerson ließ sich einige Male zu einfach umspielen und stand beim Ausgleich (45.+2) zu weit von Jota entfernt. Nach dem Wechsel kam Gerson besser ins Spiel und wirkte aggressiver.

Mica Pinto: Kam nach seiner Verletzungspause etwas mühsam ins Spiel und hatte auf der linken Defensivseite seine Mühe mit Cancelo. Offensiv war der Rotterdamer immer präsent. In der 66. ersetzte ihn der Trainer. Jans nahm seinen Platz ein und M. Martins übernahm rechts.

Christopher Martins: Ließ sowohl defensiv als auch offensiv wenig zu wünschen übrig. Der Berner zeigte sich zweikampfstark, mit dem Fuß und mit dem Kopf, und präsentierte sich als Regisseur für das Umschaltspiel. Seine weiten Pässe waren präzise und oft gefährlich. Ein Abspielfehler führte aber nach dem Wechsel zur portugiesischen Führung. Einen noch krasseren Abspielfehler leistete sich „Kiki“, als er in den Lauf von Ronaldo (78.) legte und sich bei Moris bedanken konnte. Wurde in der Schlussphase ausgewechselt.

Leandro Barreiro: Der Bundeliga-Spieler war wie immer das fleißige Bienchen im Dress der „Roten Löwen“. Barreiro war an allen Ecken anzutreffen und erstickte viele portugiesische Angriffe im Keim. Wie in Mainz war er auch an vielen offensiven Aktionen beteiligt. Pech hatte der er mit seinem Knaller (71.)

Vincent Thill: Reichte nicht unbedingt an seine Form vom Irland-Spiel heran. Der jüngste der Thill-Brüder war am rechten Flügel bemüht, agierte aber zumeist ungefährlich. V. Thill erledigte seinen Job, fügte sich ins Mannschaftsgefühle ein – weshalb seine individuelle Klasse auch weniger zum Vorschein kam. Wurde in der 58. für seinen Bruder Sébastien ausgewechselt.

Danel Sinani: War immer anspielbereit, leitete viele Bälle weiter und lieferte auch die Vorlage für das 1:0 von Gerson Rodrigues. Einige Pässe landeten aber auch beim Gegner. Der Spieler von Waasland-Beveren spulte viele Meter ab und schuf Räume für seine Mitspieler. Seine Schussversuche wurden abgeblockt. Wurde in der Schlussphase mit Martins ausgewechselt.

Olivier Thill: Das Gleiche wie für seinen Bruder Vincent galt auch für seinen Bruder Olivier Thill: Verausgabte sich in den ersten 45. Minuten. Der Wahl-Ukrainer versuchte, links Akzente zu setzen, blieb aber einige Male hängen. Zerstörte durch sein kollektives Zusammenspiel auch den Spielaufbau der Portugiesen, während für den FLF-Spielaufbau gestern andere Leute zuständig waren. Wie sein Bruder wurde er nach der laufintensiven Partie in der 58. ausgewechselt.

Gerson Rodrigues: Mit dem Tor in Irland hatte der einzige Stürmer viel Selbstvertrauen getankt. Der Champions-League-Teilnehmer strotzte vor Selbstvertrauen, war sich nicht zu schade, hinten auszuhelfen. Nahm als erste Anspielstation viele Bälle trotz Bedrängnis an, leitete gekonnt weiter und erzielte mit einem sehenswerten Flugkopfball (29.) die Luxemburger Führung. Schade, dass er bei seinem Flankenlauf (54.) nur das Außennetz traf.

Sébastien Thill: Nahm in der 58. die Position von Bruder Vincent ein und war auf Anhieb auffällig. Pech hatte „Cba“ bei seinem Freistoß (81.), den Lopes „in extremis“ parierte.

Maurice Deville: Wurde in der 58. für Olivier Thill eingewechselt und konnte wenig zum Spiel beitragen. Beim dritten Gegentreffer sah der Saarbrücker nicht gut aus.

Marvin Martins, Enes Mahmutovic, Aldin Skenderovic: Zu kurze Einsatzzeit für eine Bewertung. (MB)