Hinrunde der Saison 19/20. Die UT Petingen steht auf dem ersten Platz der BGL Ligue und begeistert mit attraktivem Fußball. Einer übertrumpft alle. Artur Abreu erzielt in den 13 Hinrundenspielen zehn Tore und liefert vier Vorlagen. Kurz nach der Winterpause reißt die Erfolgsserie der Überraschungsmannschaft und auch das Knie von Abreu. Das Kreuzband und der Meniskus waren verletzt und zwangen den Angreifer zu einer Pause, die länger dauerte als geplant.
Die Negativserie der Petinger setzte sich in der Saison danach ohne Abreu fort. So verlor die personell eigentlich starke UTP-Mannschaft neun ihrer elf letzten Spiele. Der Stürmer feierte zwar ein kurzes Comeback, musste nach einem weiteren Schlag gegen sein Knie aber wieder pausieren. „Die Saison 20/21 war eine einzige Katastrophe. Keiner hatte mit diesem Einbruch gerechnet, weil die Mannschaft stark aufgestellt war. Wenn dann auch noch die Spieler teilweise nicht zusammenhalten, dann kann man den Negativtrend nicht mehr stoppen“, blickt Abreu auf schwere Monate zurück.
Petingen zog seine Lehren aus dieser Saison und baute eine fast komplett neue Mannschaft auf. Nur elf Kaderspieler der vergangenen Saison durften bleiben. Die richtige Entscheidung für Abreu: „Es musste eine Entscheidung getroffen werden. Und so, wie es derzeit aussieht, wurde das Richtige getan. Wir haben gegen Spitzenteams wie Hesperingen und Racing gewonnen und haben eine junge, hungrige Mannschaft“.
Angeführt wird diese Truppe seit dieser Saison wieder von Abreu – einem mental gefestigten Kapitän. „Wenn ich auf dem Platz stehe, suche ich die Duelle und den Zweikampf. Die Leute fragen sich oft, wie ich es mache, nach einer so schweren Verletzung nicht immer an mein Knie zu denken. Ich bin der Überzeugung, dass die Wahrscheinlichkeit, sich zu verletzen, höher ist, wenn man immer aufpasst, als wenn man frei drauf los spielt.“
Seit Saisonbeginn stimmen dann auch wieder die statistischen Werte beim eleganten Angreifer. Fünf Tore und vier Vorlagen stehen bisher zu Buche. Damit gehört er zu den Topscorern der Liga. „Ich befinde mich auf dem richtigen Weg. Mit zunehmender Spielpraxis und Toren wird mein Selbstvertrauen noch etwas mehr anwachsen“, glaubt Abreu.
Der Stürmer und andere erfahrene Petinger wie Mittelfeldspieler Christian Silaj oder der derzeit verletzte Flügelspieler Mike Schneider sollen die jungen Wilden aus Petingen anführen. Abreu glaubt fest daran, dass sich die Arbeit mit dem Nachwuchs bald auszahlen wird. „Wir haben vier bis fünf Spieler, die den Sprung ins Profigeschäft schaffen können. Sie müssen jedoch geduldig sein und an sich arbeiten.“
Am Wochenende will Petingen ausgerechnet gegen Abreus Ex-Verein Déifferdeng 03 den nächsten Schritt in Richtung obere Tabellenregion machen. 2015 wechselte er von den Roten in die Nachbargemeinde. Eine Rückkehr in die „Cité du fer“ kann er sich derzeit jedoch nicht vorstellen: „Es gab mal Annäherungsversuche aus Differdingen, aber für mich ist klar, dass ich nicht zurückkehren werde. Petingen hat mir damals eine Chance gegeben, die mir Differdingen nicht gegeben hat“, so die deutliche Aussage vor dem Derby. „D03 hat eine starke und erfahrene Mannschaft und es wird ein sehr schweres Spiel. Wenn wir aber eine ähnliche Leistung wie beim 4:1-Sieg am vergangenen Sonntag gegen die Etzella abrufen können, dann sieht es gut aus für uns.“
Steckbrief
Name: Artur Abreu
Geboren am 11.8.1994
Position: Stürmer
Bisherige Vereine: FC Déifferdeng 03, Luna Oberkorn, FC Déifferdeng 03, UT Petingen, Vitoria Guimarães (P), UT Petingen
Leistungsdaten BGL Ligue: 97 Spiele, 37 Tore, 24 Vorlagen
Leistungsdaten 2021/22: Neun Spiele, fünf Tore, vier Vorlagen
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