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Tunesische KüsteMindestens zwei Tote nach Bootsunglück

Tunesische Küste / Mindestens zwei Tote nach Bootsunglück
Das Foto vom 3. August 2023 zeigt ein Migrantenboot for der libyschen Küste, kurz vor der Rettung durch eine spanische NGO Symbolfoto: AFP

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Nach einem Bootsunglück vor der Küste Tunesiens sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und 13 weitere gerettet worden. Bei den Toten handelt es sich um ein Baby und einen 20 Jahre alten Mann, wie die tunesische Nationalgarde am Samstag mitteilte. Fünf Menschen würden noch vermisst. Das Boot mit insgesamt 20 Migranten an Bord, die den Angaben nach alle aus Tunesien stammen, sei in der Nacht zum Samstag in der Nähe der Stadt Gabes im Süden des Landes gesunken.

Sehr viele Migranten wagen derzeit von Tunesien aus die lebensgefährliche Überfahrt in oft seeuntauglichen Booten nach Italien. Das tunesische Innenministerium zählte allein bis Ende Juli 900 Todesopfer, die bei Bootsunglücken in diesem Jahr vor der Küste des Landes starben. Im August kamen Dutzende Tote hinzu.

Wichtiges Transitland

Der nordafrikanische Staat gilt inzwischen als wichtigstes Transitland für Migranten auf dem Weg nach Europa. Viele Menschen aus Ländern südlich der Sahara wollen Tunesien verlassen, seit Präsident Kais Saied im Februar ein härteres Vorgehen gegen sie angekündigt hat. Er warf ihnen vor, Gewalt und Kriminalität ins Land zu bringen. Seitdem nahmen auch Anfeindungen und rassistische Übergriffe zu.

Angesichts der sich zuspitzenden Wirtschaftskrise, Arbeits- und Perspektivlosigkeit im Land machen sich aber auch immer mehr Tunesier auf den Weg über das Mittelmeer – meist mit Ziel Italien. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr mehr als 96.300 Menschen, die auf Booten Italien erreichten – im Vorjahreszeitraum waren es knapp 45.700. (dpa)