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Zu viel Euphorie

Zu viel Euphorie
(Tageblatt/Fabrizio Pizzolante)

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Der weltbekannte Ökonom Jeremy Rifkin soll Luxemburg auf die Zukunft vorbereiten. Dem Land soll eine Vorreiterrolle zukommen – es soll ein Versuchslabor für Europa sein.

Regierung und Handelskammer stehen fest hinter dem Projekt, reden in den höchsten Tönen über Rifkin, geradezu euphorisch.

Yves Greis ygreis@tageblatt.lu

Bevor die Ideen Rifkins umgesetzt werden, sollten sie jedoch breit und vor allem kritisch diskutiert werden. Immerhin beruhen die Thesen auf Annahmen über die Zukunft und auf Prognosen über das Verhalten der Konsumenten und der Unternehmen, die nicht zwingend eintreten müssen.

Ob die Menschen in Luxemburg tatsächlich zu einer Shared Economy übergehen oder nicht, liegt nicht in der Macht der Regierung, sondern bei den Bürgern. Ob die Menschen in Luxemburg zum Beispiel ihre geliebten Autos aufgeben und auf Car-Sharing umsteigen werden, muss sich erst zeigen.

Auch ist es zweifelhaft, dass das Internet die Menschen freier macht und die Wirtschaft demokratisiert, wie Rifkin behauptet. Es gibt durchaus seriöse Stimmen, die dagegen argumentieren.

Das bedeutet nicht, dass alle Ideen und Vorstellungen, die Rifkin beschreibt, schlecht oder falsch wären und zur Gänze verworfen werden müssten.

Es bedeutet aber, dass sie einer nüchternen Betrachtung unterzogen werden müssen.