Seit vier Jahren fällt er regelmäßig aus der Rolle. Spätestens seit seinem Zypern-Flop weiß jeder, dass er kein einfacher Zeitgenosse ist: Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem. Zurzeit wird er vom Europaparlament heftig kritisiert, da er es zum wiederholten Mal nicht für nötig befand, sich den Abgeordneten zu stellen. Sie wollen mit ihm über die Austeritätskur für Griechenland debattieren. Denkste.
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Das Einzige, was ihm dazu jüngst einfiel, war eine stumpfe Bemerkung rund um Schnaps, Südländer und Frauen. Nun mag man einwenden, man sollte sich nicht so haben. Nicht so politisch korrekt sein. Doch hier geht es nicht um „political correctness“, sondern um die Zukunft eines Landes, das gleichzeitig eine Schulden- und Flüchtlingskrise stemmen muss. Doch genau das ist Dijsselbloem wie auch dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble herzlich egal. Dabei gab der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel am Montag in Luxemburg zu, dass sich Deutschland eine goldene Nase an den Krediten für Griechenland verdiene.
Umso symptomatischer ist es, dass Dijsselbloem die Griechen durch den Kakao zieht. Während Berlin, so Gabriel, Schulden machte und dann erst mit seinem Reformprozess begann (Stichwort: Agenda 2010), verlange man von Griechenland beides gleichzeitig. Dreister geht es kaum. Dijsselbloem ist die Stimme dieser verlogenen Politik.
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