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TandelFür eine nachhaltige und gesunde Esskultur: „Ecole du goût“ in Brandenburg eröffnet

Tandel / Für eine nachhaltige und gesunde Esskultur: „Ecole du goût“ in Brandenburg eröffnet
Viel Ruhe umgibt die Geschmacksschule in der „Haaptstrooss“ in Brandenburg Foto: Editpress/Julien Garroy

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Freude und Neugierde am Essen fördern sowie ein neues Bewusstsein für die Lebensmittel auf unseren Tellern schaffen: Das ist der Zweck der Geschmacksschule, die nun eröffnet wurde und idyllisch in der Ortschaft Brandenburg liegt.

„Das Projekt hat einen langen Bart und doch ist es jetzt fertig geworden“, sagte der Bürgermeister der Gemeinde Tandel, Ali Kaes (CSV), bei der feierlichen Eröffnung der „Ecole du goût“ am Mittwoch in Brandenburg. Die neuen Räumlichkeiten haben bereits viele andere Bestimmungen erfahren, bevor in die alte Mühle und ehemalige Molkerei nun die Geschmacksschule einziehen durfte: Sie wurden als Ausstellungsräume, als Festsaal oder als lokales Museum genutzt. Ziel der Schule ist es, die regionale und lokale Herkunft des Essens zu fördern. Die Transportwege der Lebensmittel sollen so kurz wie möglich sein. Deswegen wünscht sich der Bürgermeister, dass die drei Luxemburger Naturparks in kollegialer Zusammenarbeit mit den dortigen Produzenten und der Schule für ein gutes und nachhaltiges Essen werben.

Zur offiziellen Einweihung der Geschmacksschule waren u.a. Minister Claude Turmes (M.), der Bürgermeister der Gemeinde Tandel, Ali Kaes (4.v.r.), sowie der Präsident des Naturparks Our, Emile Eicher (3.v.r.), anwesend
Zur offiziellen Einweihung der Geschmacksschule waren u.a. Minister Claude Turmes (M.), der Bürgermeister der Gemeinde Tandel, Ali Kaes (4.v.r.), sowie der Präsident des Naturparks Our, Emile Eicher (3.v.r.), anwesend Foto: Editpress/Julien Garroy

In letzter Zeit sei das Interesse für lokale und regionale Produkte gewachsen, sagte Emile Eicher, Präsident des Naturparks Our, und appellierte an die Wichtigkeit, bei unseren Essgewohnheiten auf den ökologischen Fußabdruck zu achten.

Das Projekt müsse jetzt mit Leben gefüllt werden, so Energie- und Raumentwicklungsminister Claude Turmes („déi gréng“). Ein sehr wichtiger Teil der Schule sei der Garten. Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sollen hier nach und nach Gemüse und Kräuter anpflanzen. Das Bewusstsein für die Lebensmittel sei heutzutage bei vielen Menschen verloren gegangen und müsse wiederhergestellt werden. Für das Essen solle sich zudem wieder mehr Zeit genommen werden, so der Minister.

„Woch vum Goût“

Die Einweihung war gleichzeitig der Startschuss für die Woche des Geschmacks. Noch bis zum 9. Mai finden verschiedene Veranstaltungen wie eine Buchpräsentation, ein „After Work“ oder auch eine „Genusswanderung“ statt. Alle weitere Informationen gibt es unter: www.naturpark.lu.

Das Ziel der Geschmacksschule ist es, der Gesellschaft das Empfinden für eine regionale, lokale und gesunde Esskultur wieder näherzubringen. Bisher hat die „Ecole du goût“ bei Veranstaltungen oder in Schulklassen an verschiedenen Standorten stattgefunden. Jetzt hat sie demnach ihre eigenen Räumlichkeiten in Brandenburg in der Gemeinde Tandel.  

Die Küche ist, neben dem Garten, das Herzstück der Schule
Die Küche ist, neben dem Garten, das Herzstück der Schule Foto: Editpress/Julien Garroy

„Schmaacherliefnis“, „Schmaachstonnen“ und „Schmaachprofien“ heißen die drei Bereiche der Geschmacksschule. Das „Schmaacherliefnis“ richtet sich an Schulkinder. Die Kleinen nehmen zusammen mit ihrer Klasse an der „Ecole du goût“ teil. Anhand der fünf Sinne soll bewusst geschmeckt und gegessen werden. Auch soll zusammen gekocht oder gebacken werden. Auf diese Weise sollen die Kinder ein Verständnis für die regionale Herkunft der Lebensmittel bekommen.

Bei den „Schmaachstonnen“ werden Sinnesschulungen für Klassen wie auch für Lehrpersonal und Erzieher angeboten. Dadurch bekommen die Lehrkörper die Instrumente mit auf den Weg, um eigenständig Workshops durchzuführen. Regionale Produzenten, aber auch Köche sollen durch die Workshops „Schmaachprofien“ angesprochen werden. Regionale Produkte sollen vermarktet wie auch Nachhaltigkeit in den Unternehmen Einzug halten.

Bereits 2007 lief eine erste Pilotphase der „Ecole du goût“ im Naturpark Our und seit 2018 auch in den Gemeinden der Naturparks Mëllerdall und Öewersauer. 

Lokale Zutaten stehen im Mittelpunkt
Lokale Zutaten stehen im Mittelpunkt Foto: Editpress/Julien Garroy