Wenn das Wirtschaftsministerium eine Einladung an die Presse verschickt mit der Ansage, ein neues Unternehmen aus dem Weltraumsektor komme nach Luxemburg, sind die Erwartungen gelinde gesagt „gesteigert“. So auch dieses Mal. Manch einem Kollege kam sogar gleich der Gedanke, es könne sich um SpaceX handeln.
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Bei genauerem Durchlesen der Einladung wurde wenigstens dieser Verdacht zerstreut, denn dort ging die Rede von einem „europäischen Unternehmen“, was Elon Musks Raketenschmiede ja nun nicht ist. Dann die Ernüchterung. Gestern wurde klar: Es handelt sich um OHB. Einen alten Bekannten also, der bereits mit einem Tochterunternehmen in Luxemburg vertreten ist.
Auf den zweiten Blick allerdings ist die neue OHB-Tochter Blue Horizon ganz und gar nicht langweilig. Das Unternehmen stellt nicht weniger in Aussicht, als Raumschiffe und Siedlungen im All mit biologischen Lebenserhaltungssystemen auszustatten. Hochgegriffen? Vielleicht. Aber dennoch. Forscher mit einer Vision, gar einer Utopie, tun Luxemburg nicht weh. Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft braucht es langfristige Ziele.
Wermutstropfen gibt es dann leider doch. Auch Blue Horizon ist ein Unternehmen, das Marktgesetzen unterliegt und Produkte (Derivate seiner Forschung) vermarkten muss. Daneben involviert die Forschung der Firma auch Tiere. Sicherlich kein perfekter Zustand.
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