Auf unserer Politikseite stellen wir heute eine Studie vor, die besagt, dass junge Leute heute NICHT weniger lesen als Generationen vor ihnen. Dieser Studie glauben wir.
Während Meckerer ja gerne die neuen Medien verteufeln und ihnen den schwarzen Peter zuschieben, sobald es darum geht, irgendwelche Missstände bei der Jugend anzuprangern, sind es gerade diese neuen Medien, die das Lese- und übrigens auch das Schreibverhalten, zwei unserer wichtigsten Kulturtechniken, fördern.
Außerdem sollten sich gerade die Meckerer – nicht selten mit geisteswissenschaftlichem Doktortitel ausgestattet – doch darauf besinnen, dass Literatur eine Eigenwirkung hat. Dass ein gutes Buch eine Überzeugungskraft besitzt, die jeglicher Schwarzmalerei die Stirn bieten kann.
Gute Literatur ist ein großes ästhetisches Vergnügen, sie schärft die Sinne und das Urteilsvermögen, sie macht fit, um in einem Wettstreit der Argumente mithalten zu können, sie sensibilisiert für Sprache, geschriebene und gesprochene Sprache.
Welche Arroganz zu glauben, dass junge Leute, nur weil sie in der heutigen Zeit aufwachsen, dies alles nicht mehr spüren könnten.
(Janina Strötgen/Tageblatt.lu)
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