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Tödliches Gift

Tödliches Gift
(dpa/Illustration)

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Die Inflationsrate in Luxemburg ist im Juli mit 1,0 Prozent weiterhin ausgesprochen niedrig geblieben.

Auch in der Eurozone insgesamt lag die Teuerungsrate bei gerade einmal 0,4 Prozent. So erfreulich das dem Verbraucher auf den ersten Blick erscheinen mag, so birgt diese Entwicklung doch erhebliche Gefahren.
Sollte die Inflationsrate noch weiter sinken, würden wir in die sogenannte Deflation kippen, also ein allgemein fallendes Preisniveau. Und das ist eines der tödlichsten Gifte für die Wirtschaft. Denn in der Erwartung fallender Preise halten sich Unternehmen mit Investitionen zurück, da diese künftig günstiger werden könnten. Auch Privathaushalte würden sich dann mit größeren Anschaffungen zurückhalten und auf weiter fallende Preise setzen.

Diese Zurückhaltung bei Investitionen und privaten Anschaffungen führt zu einem weiteren Preisverfall und somit zu noch weniger Investitionen usw.
Diese Spirale nach unten ist dann kaum mehr aufzuhalten. Die Folgen wären massenhafte Entlassungen, sinkende Löhne und Firmenpleiten.

Doch so weit muss es, ja darf es nicht kommen. Die EZB versucht bereits gegenzusteuern. Aber auch die Privatwirtschaft ist gefragt. Deutlich höhere Löhne und Gehälter, wie zuletzt auch von der deutschen Bundesbank gefordert, würden einer Deflation sinnvoll entgegenwirken – ebenso wie die Indexierung aller Löhne und Gehälter in der Eurozone.

(Stefan Osorio-König/Tageblatt.lu)