Ohne den IS gäbe es heute nicht die merkwürdige und streckenweise intakte Kooperation zwischen den USA, der Türkei, dem Iran, Russland, den Golfstaaten – und inoffiziell Syrien. Der Kampf gegen den Terror eint.
" class="infobox_img" />Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu
Vor diesem Hintergrund könnte man den jüngsten Vorstoß innerhalb des UN-Sicherheitsrats als „historisch“ bezeichnen, wie es der französische UN-Botschafter Alexis Lamek getan hat. Es ist jedoch übertrieben. Denn die vom Rat verabschiedete Erklärung ist nur eine gute Ausgangsbasis für Friedensgespräche. Ihre Umsetzung ist aber nicht gewährleistet – und der zentrale Streitpunkt besteht weiterhin: Keine Zeile ist dem Schicksal des syrischen Machthabers Assad gewidmet. Hinzu kommt, dass weder der Iran noch Saudi-Arabien, die beiden Hauptkontrahenten im Syrien-Konflikt, von der 16-Punkte-Erklärung überzeugt sind. So arbeitet Teheran seit Wochen im Zusammenspiel mit Moskau parallel an einer eigenen Lösung.
Erschwerend kommt hinzu, dass selbst das vom Iran abhängige Damaskus eigene Lösungen sucht, um einen vollständigen Souveränitätsverlust zu vermeiden – und deshalb gar den Kontakt zu den saudischen Erzfeinden des Mullah-Regimes sucht.
Eines ist somit klar: Nichts ist entschieden. Teheran und Riad pokern bis zum bitteren Ende.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können