Dass die Griechen ihrem Unmut 19 Mal mit kompletter Verweigerung Gehör verschaffen mussten, zeigt, wie verzweifelt das Unterfangen unterdessen ist. In Sachen Verbesserung der Lohn- und Steuerpolitik hat sich nämlich herzlich wenig getan. Im Gegenteil: Den noch letzten produktiven Sektoren des Landes wird schleichend die Lebensgrundlage entzogen. Die Hoffnung auf Besserung scheint allmählich zu schwinden.
Auch in einem asiatischen Land hat am Mittwoch ein zweitägiger Generalstreik begonnen. Bis zu 100 Millionen Inder scheinen die Hoffnung auf Besserung noch nicht ganz verloren zu haben. Ihre Wut richtet sich gegen die wirtschaftspolitische Apathie der Regierung Singh. Großkonzerne und die Wirtschaftselite profitieren von Indiens Aufschwung. Dieser hat jedoch keinen Einfluss auf die niedrigen Mindestlöhne und die sozialen Sicherheitsnetze. Während der Streik in Indien noch eine Signalwirkung besitzt, muss man sich die Frage stellen, ob ein 20., 21. oder 22. griechischer Streik überhaupt noch von der EU-Troika wahrgenommen wird.
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