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Schlechter Stil

Schlechter Stil
(dpa-Archiv)

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Ungeplant und unvorhersehbar war der hundertste Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges nicht.

Bereits vor zwei Jahren bekam die Uni Luxemburg den Auftrag, diese Epoche, über die noch nicht sehr viel recherchiert wurde, zu dokumentieren. Dabei ist sie, mit dem Ende der politischen Neutralität und dem Rücktritt der Großherzogin, ein nicht unwichtiger Wendepunkt in unserer Geschichte.

„La Petite Guerre. Le Luxembourg entre 1914 et 1919“ (so der Name der Ausstellung) wird jedoch nicht stattfinden. Dieser Teil unserer Vergangenheit wird Opfer der Sparmaßnahmen. Die Ausstellung scheitert an den 256.000 Euro, die ihre Gestaltung gekostet hätte. Denn die Forschungsgelder sind ja schon verplant, zum Teil ausgegeben.

Demnach stolpert nochmals eine Regierung über den verhängnisvollen Ersten Weltkrieg. Die Ausstellung sei aufgeschoben, man suche in der Großregion nach Partnern, sagte der Regierungschef bei 100,7. Die Ausstellung sei annulliert, berichtigte das Kulturministerium. Was als Schutz für die Ministerin gelten konnte, wurde so zum Flop für die Regierungskommunikation. Eine Blöße für den Premier. Ein Fauxpas gegenüber der Vergangenheit. Und das für eine, aus der Sicht des Staatsbudgets, doch recht bescheidene Summe.