Man warf den Griechen vor, sich nicht an Abmachungen zu halten, ein doppeltes, undurchschaubares Spiel zu betreiben. Einer der Hauptkritiker der griechischen Regierung war und ist der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.
" class="infobox_img" />Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu
Das vergangene Wochenende hat wieder einmal verdeutlicht, dass sich Schäuble besser an die eigene Nase fassen sollte. Er wird immer noch als ewiger „Dauphin“ von Helmut Kohl dargestellt, teilt jedoch in keiner Weise dessen politisches Gespür für den Zustand Europas. Wie könnte man sich sonst seine „Auszeit“-Taktik erklären? Am Samstag hatte ein Papier von Schäuble, das eine mindestens fünfjährige Eurozonen-„Auszeit“ Griechenlands ins Spiel brachte, falls Athen seine Reformvorschläge nicht nachbessert, für Irritationen gesorgt. Uneuropäischer geht es wohl kaum.
Umso ermutigender scheint die Tatsache, dass Frankreichs Präsident François Hollande endlich aus seinem Winterschlaf zu erwachen scheint – wenn auch etwas spät. Aber immerhin bildet die Griechenland-Politik von Paris einen Gegenakzent zu Berlins visionslosem, rigidem Kollisionskurs. Bleibt zu hoffen, dass am Ende eine gesamteuropäische Lösung gefunden wird.
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