Wofür braucht ein Land eine Universität? Hierauf gibt es eigentlich zwei Antworten. Die erste wäre, dass eine Universität der allgemeinen Bildung der Bürger dient. Sie schafft neues Wissen und baut altes Wissen aus. Die zweite Antwort wäre, dass sie einen viel praktischeren Nutzen hat. Sie kann durch ihre Forschung und durch die Ausbildung kompetenter Fachkräfte der Wirtschaft unter die Arme greifen.
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Doch wie sieht es eigentlich bei der luxemburgischen Universität aus? In letzter Zeit wurde immer wieder der Vorwurf geäußert, dass sich Forschung und Lehre der Uni in Luxemburg nur nach der Wirtschaft ausrichten würden. Marc Hansen, Staatssekretär für Hochschulbildung, hat versucht, diesen Vorwurf aus der Welt zu schaffen, indem er betonte, dass nur zwei Prozent des Budgets der Uni aus der Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft kommen. Dass im „Conseil de gouvernance“, der an der Uni die Entscheidungen trifft, drei von sieben Mitgliedern aus der Wirtschaft kommen, ist für ihn nicht problematisch.
Dabei ist genau das ein Zeichen für die Ausrichtung der Universität. Die Wirtschaft soll der noch jungen Uni beratend zur Seite stehen und sie durch Partnerschaften stärken. In einem „Conseil de gouvernance“ haben ihre Vertreter allerdings nichts verloren. Die Regierung hat ihre Entscheidung also schon getroffen. Sie will es nur nicht zugeben.
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