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OP am offenen Herzen

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Die Fusion – nennen wir es mal so – zwischen der Zitha-Klinik (Clinique Sainte-Thérèse) und dem Kirchberger Klinikum ist noch längst nicht in trockenen Tüchern. Sie ist sogar in weitere Ferne gerückt, als das noch vor einem Monat der Fall war.

Innerhalb der Krankenhausgruppe „Hôpitaux Robert Schuman“ rumort es ordentlich, zwischen dem Verwaltungsrat und der Direktion dieser Gruppe einerseits sowie der Direktion und der Ärzteschaft der Zitha-Klinik andererseits ist das Vertrauen angekratzt, wenn nicht sogar futsch.

Logo" class="infobox_img" />Roger Infalt rinfalt@tageblatt.lu

Damit wir uns gleich richtig verstehen: In beiden der hier angesprochenen Kliniken – wie übrigens in den anderen Krankenhäusern Luxemburgs auch – gibt es hervorragende Ärzte, Personal, Strukturen usw. Es geht also keinesfalls darum, hier einen gegen den anderen ausspielen zu wollen. Es geht hier ganz allein um den gesunden Menschenverstand und – leider wird das allzu oft vergessen – um das Wohl der Patienten, und keinesfalls um den Kontostand eines Arztes oder des Bistums, das bekanntlich das Sagen in den „Hôpitaux Robert Schuman“ hat.

Die angesprochene Fusion ist nicht die erste dieser Art in Luxemburg. Denken wir nur an Ettelbrück und Wiltz, an das CHEM Esch mit Niederkorn, an das CHL und die Clinique d’Eich. Man hätte also aus der Vergangenheit lernen können, und eigentlich ist es sträflich, wenn man heute so tut, als wäre eine Krankenhaus-Fusion „à la luxembourgeoise“ noch zeitgemäß. In dieser Sache müssen Sensibilitäten und Kumpanei dem klaren Denken endlich den Vortritt überlassen.
Hand aufs Herz: Keine der genannten Fusionen funktioniert wirklich, auch wenn das nach außen hin so verkauft wird. Der Patient ist – wie so oft – der Gelackmeierte. Er wird hin- und hergeschickt, er wird hin- und hertransportiert, er bleibt auf der Strecke. Dazu explodieren die Kosten.

In der Hauptstadt wird es nicht anders sein. Anhand vieler Beispiele, deren Aufzählung den Rahmen dieses Leitartikels sprengen würde, ist unschwer erkennbar, wie schnell der Patient zum Spielball einer solchen Fusion werden kann. Und das mit der Erlaubnis des zuständigen Ministeriums, das anscheinend noch immer nach dem „Dee kennt een, deen ee kennt“-Prinzip funktioniert, anstatt endlich Tacheles zu reden.

Luxemburg könnte, was das Gesundheitswesen anbelangt, in drei Regionen aufgeteilt werden mit jeweils einem großen Klinikum, mit Ausnahme der Hauptstadt, wo auch zwei große Standorte vertretbar sind. Das Geschreie ist jetzt schon zu hören, doch wir müssen – vor allem in der Medizin – endlich lernen, umzudenken. Es kann nicht mehr jeder in seiner Ecke sein eigenes Süppchen kochen und dafür auch noch haufenweise Geld von der Allgemeinheit verlangen.

Kommen wir zurück zu unserer geplanten hauptstädtischen Fusion. Bei allem Respekt für die Zitha sei die Frage erlaubt, warum man in den Fusionsgesprächen die Zähler nicht zurück auf null setzt. Warum plant man zum bestehenden Klinikum auf Kirchberg keinen Turm hinzu und setzt die Zitha dorthin? Das würde auf die Zeit viel billiger (vor allem für die Gesundheitskasse) und effizienter für Arzt und Patient funktionieren, als dass man jetzt erneut der Zitha im Bahnhofsviertel ein 56 Millionen Euro teures Pflaster auflegt, damit dieses Krankenhaus weitere zehn oder vielleicht auch noch 15 Jahre überlebt.

Hat man wirklich gar nichts aus den vergangenen Fusionen gelernt?