Dadurch entstehende Probleme wurden an dieser Stelle bereits erörtert, auch die Eingriffe in die Privatsphäre bei der Proben-Abgabe sowie durch das System der „whereabouts“ wurden bereits kommentiert. Die Geschichte der Dopingsperre des serbischen Tennisprofis Viktor Troicki erweitert diese Themenpalette. Natürlich muss er wissen, dass er eine Kontrolle unter keinen Umständen verweigern darf. Doch muss er nicht gleichfalls erwarten können, dass sein Gegenüber – der Kontrolleur – professionell handelt und alle Regeln bis ins allerletzte Detail kennt? Und ihn nicht „Pi mal Daumen“ im Glauben lässt, wenn er dies und jenes unternähme, wäre es möglicherweise gar nicht so schlimm? Es ist ähnlich wie die immer wiederkehrende Diskussion um Amateur-Schiedsrichter im Wirtschaftszweig Profi-Fußball. Auch Troicki ist Profi; alles, was dies beeinträchtigen könnte, ist für ihn ein Existenz-Problem. Kontrolliert und getestet wird er aber von ehrenamtlichen „Amateuren“.
Troickis Fall untermauert einmal mehr, dass a) der Anti-Doping-Kampf geführt werden muss, er b) aber äußerst verzwickt ist und c) auch Sportler Rechte haben.
(Claude Clemens/Tageblatt.lu)
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