Bislang produzierten die Milchbauern in der Europäischen Union quasi mit angezogener Handbremse. Die zugewiesene Quote durfte nicht überschritten werden, sonst drohten Strafzahlungen. Mit dem System wurde die Überproduktion der 1970er und frühen 80er abgeschafft.
Guy Kemp gkemp@tageblatt.lu
Ab nun aber sind den Milchbauern keine Grenzen mehr gesetzt. Vielfach wird nun befürchtet, dass vor allem die kleinen Produzenten ein Nachsehen haben werden, da sie mit den Produktionsbedingungen großer Landwirtschaftsbetriebe und den möglicherweise mit der Liberalisierung einhergehenden Preissenkungen nicht Schritt halten können. Zum anderen aber wird eine steigende Nachfrage vorausgesagt, vor allem vonseiten des asiatischen Marktes. Wie auch immer die Entwicklung aussehen mag, die EU muss bei übermäßig fallenden Preisen bereit sein, einzugreifen. Denn die Milchproduktion lässt sich nicht so einfach zeitweilig drosseln. Kühe können nicht abgeschaltet werden. Zudem spielt hier auch die Frage der Lebensmittelsicherheit, die gewahrt werden muss. Insofern dürfen die Milchbauern nicht ganz dem Markt ausgeliefert werden.
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