Die Erdölreserven Luxemburgs betragen zurzeit rund 190.000 Kubikmeter. Zu wenig, um die EU-Vorgaben einer strategischen Versorgungsreserve des Landes im Krisenfall von rund 90 Tagen zu sichern. Im September leitete die EU-Kommission deswegen eine Umsetzungsklage gegen Luxemburg ein.
" class="infobox_img" />Wiebke Trapp
wtrapp@tageblatt.lu
Es bestand akuter Handlungsbedarf. Das Hafengelände in Grevenmacher und Mertert-Wasserbillig, dessen Modernisierung 2010 beschlossen wurde, erschien als idealer Standort wegen der guten Transportmöglichkeiten per Schiff, per Bahn und per Lkw. Es war eine nationale Angelegenheit, den Ausbau der Tanklager voranzutreiben und es der Bevölkerung genau so schmackhaft zu machen.
Davon ist nun keine Rede mehr. Der Ausbau ist zu einer rein privatwirtschaftlichen Sache geworden. Die Tanklux S.A. ist Betreiber der alten und neuen Tanks, ein Privatunternehmen. Das wurde in den Sitzungen im Februar und März dieses Jahres klargestellt und kommuniziert. Grevenmachers Bürgermeister Léon Gloden wird nicht müde, das zu betonen. Er muss es wissen, er sitzt beratend und ohne Stimmrecht im Aufsichtsrat von Tanklux. Bisher werden die restlichen Treibstoffreserven im belgischen Feluy, 40 Kilometer von Brüssel, gelagert.
Was wäre, wenn der Staat mit Tanklux den Deal hätte, die „strategischen Reserven“ gegen Miete an Tanklux in Grevenmacher zu lagern? Damit wäre beiden geholfen, und das würde den Bau der neuen Umschlagplätze für Bahn und Schiff auf Steuerzahlerkosten erklären. Ein Kai und eine Bahntrasse sind speziell für Tanklux geplant, der Staat ist im Hafen für die Infrastruktur zuständig. Den Gemeinden hilft das natürlich nicht, und ein gutes Licht in Sachen Kommunikation sieht auch anders aus.
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