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Nachhaltigkeit

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(Tageblatt)

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Heute und morgen werden die europäischen Umweltminister unter der Präsidentschaft von Carole Dieschbourg informell über Fragen der Nachhaltigkeit diskutieren.

Unter anderem sollen die Diskussionen auf eine kommende UN-Klimakonferenz vorbereiten, die vom 30. November bis zum 11. Dezember in Paris stattfinden wird. Die Bedeutung der Pariser Konferenz ist zentral, immerhin soll dort eine international gültige Klimaschutz-Vereinbarung in der Nachfolge des sogenannten Kioto-Protokolls getroffen werden.
Zwar hat die Europäische Union bereits am 6. März Absichtserklärungen zu den geplanten Klimaschutz-Beiträgen eingereicht; die vorbereitende Luxemburger Konferenz und später ein formaler Gipfel unter Luxemburger Präsidentschaft sollen den Weg zu diesen Zielen aufzeichnen.

Logo" class="infobox_img" />Robert Schneider rschneider@tageblatt.lu

In Zeiten, in denen immer klarer wird, dass der globale Temperaturanstieg (auch) menschengemacht ist und selbst der Papst sich in seiner Enzyklika „Laudato si“ mit Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes beschäftigt, darf zu hoffen sein, dass Paris etwas Positives bewegen wird. In der dritten Session des vorbereitenden Gipfels soll u.a. die „Agenda des solutions“ diskutiert, das EU-Verhandlungsmandat für Paris festgelegt werden.

Vorher werden sich die Minister bereits mit den Umwelt- und Nachhaltigkeitszielen beschäftigt haben. 17 solcher Ziele wurden festgehalten. Die Verbindung zwischen Umweltschutz und nachhaltigem Wohlstand wurde in diesen Zielen recht klar formuliert: Die Reduzierung von weltweiter Armut und die gerechtere und nachhaltigere Gestaltung der Wirtschaft sollen parallel und quasi interaktiv gefördert werden; ein Konzept, das lange so nicht gesehen wurde.
Reichtum muss nicht auf Kosten der Umwelt gehen … In diesem Sinne sollen die Hürden für die sogenannte grüne Wirtschaft („green economy“) nach und nach beseitigt werden. In einem Hintergrundpapier zur Luxemburger Konferenz heißt es u.a. „Umwelt ist ein wichtiger Bestandteil und essenziell für unser gemeinsames (globales) Wohlbefinden. Investitionen in Waren und Dienstleistungen mit umweltschonendem Charakter werden dazu führen, das Ziel, niemanden zurückzulassen, erreichen zu können.“ So edel formulierte Absichtserklärungen allein werden selbstredend der Umwelt nicht helfen. Immerhin, so erklärte uns Umweltministerin Carole Dieschbourg jüngst, scheint es nun so zu sein, dass besonders die Schwellenländer mit stark expandierenden Wirtschaften inzwischen bereit seien, Kompromisse einzugehen.

Ein weiterer Aspekt des heute beginnenden Gipfels ist die Entwicklung von Klima-Finanzinstrumenten, die helfen sollen, dass die globale Erwärmung unter zwei Grad im Verhältnis zur vorindustriellen Zeit bleibt und somit keine unumkehrbaren Schäden anrichtet. Die Mittel (die unter anderem Entwicklungsländer unterstützen sollen) können nicht ausschließlich öffentlich aufgebracht werden: Die staatlichen Gelder sollen ein Hebel für private Investitionen sein.

Vielleicht kann Luxemburg sein finanztechnisches Know-how diesmal positiv und für das Land imagefördernd einsetzen …