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Na also, Sepp!

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(Tageblatt)

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Das war’s also und im Grunde genommen hätte man sich beim Fußball-Weltverband FIFA das Trauerspiel der vergangenen Woche sparen können.

Nach den neuesten Enthüllungen tritt Joseph S. Blatter endlich ab. Eine gute Nachricht für den Fußball, vor allem den europäischen.

Logo" class="infobox_img" />Philip Michel pmichel@tageblatt.lu

Denn in Zürich schafften es die Vertreter des wichtigsten Kontinentalverbandes vergangene Woche nicht, Einigkeit zu demonstrieren. Im Gegenteil, abgesehen von England bekannte keiner der großen Verbände Farbe. Frankreich nicht und Deutschland, dessen DFB den größten Sportverband der Welt stellt, auch nicht. Eine Ursache dürfte sein, dass beide Länder vor nicht allzu langer Zeit Ausrichter von Weltmeisterschaften waren und es keinen triftigen Grund gibt, anzunehmen, dass damals nicht auch schon gemauschelt und bestochen wurde. Schließlich untersuchen die US-Behörden die vergangenen 24 Jahre, mit einem Gesamtvolumen von 150 Millionen Dollar an Schmiergeldern. Im Falle Frankreichs mitsamt dem UEFA-Präsidenten Michel Platini dürfte hinzukommen, dass man die exzellenten Beziehungen mit WM-Ausrichter Katar nicht aufs Spiel setzen wollte.

Die absurde WM-Vergabe an Katar war der Tropfen, der das FIFA-Fass zum Überlaufen brachte. Es gibt keinen einzigen vernünftigen Grund, eine WM in der Wüste auszutragen und somit die Gesundheit von Spielern und Zuschauern zu gefährden. Und wenn dann auch noch die Bewerbungen von Russland (2018) und Katar (2022) von der FIFA-Evaluierungskommission die schlechtesten Noten aller Kandidaten bekommen, dann muss ihre Wahl zum Weltmeisterschafts-Ausrichter andere Gründe gehabt haben.

Ein unterlegener Bewerber für die Titelkämpfe 2022 waren die USA. Das mag den Eifer der amerikanischen Justiz durchaus befeuert haben. Nicht wenige fragen sich, warum sich die Amis nun auch in einer für sie eher befremdlichen Sportart wie Fußball als Weltpolizisten aufspielen. Dass Russland als Ausrichter der WM 2018 diskreditiert werden kann, wird in Zeiten des neuen Kalten Krieges sicher auch eine Rolle gespielt haben.

Trotzdem muss man der US-Justiz in diesem Fall dankbar sein. Denn ohne ihre Ermittlungen wäre es wohl ewig so weitergegangen im geschlossenen Altherren-Verein, der sich FIFA nennt. Und das ist bei Einnahmen von zuletzt 5,7 Milliarden Dollar im letzten WM-Zyklus nicht tolerierbar. Genau wie die Haltung des Präsidenten Blatter, der sich bis gestern beharrlich weigerte, die politische und moralische Verantwortung für die Korruptionsaffären in seinem Haus zu übernehmen. Was hätte Xavier Bettel wohl getan, wenn auf einen Schlag drei seiner Minister und dazu noch vier Staatssekretäre wegen Korruptionsverdacht verhaftet worden wären? Er wäre auf der Stelle als Premier zurückgetreten.

Blatter dagegen musste regelrecht zum Rückzug gezwungen werden. Mit dem Schweizer wäre es nie zu einem echten Neuanfang in der FIFA gekommen. Der Sonnenkönig ist weg, die Aufräumarbeiten beginnen aber erst.