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Kräftemessen

Kräftemessen
(Tageblatt-Archiv)

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Natürlich kann man die Regierung verstehen, nichts über ein Abkommen verlauten zu lassen, das noch nicht definitiv steht.

Doch es ist ebenfalls die Regierung, die gezielt alle Fraktionen, also auch die CSV, über den bisherigen Stand der Verhandlungen informiert hat. Und somit sehr bewusst jene Indiskretionen in Kauf genommen hat, die den Nährboden für die derzeitigen Spekulationen über ein neues Abkommen mit der katholischen Kirche und anderen bilden.

Serge Kennerknecht skennerknecht@tageblatt.lu

Die Regierung hat den Druck auf Erzbistum und CSV erhöht, als sie die Frage nach der Finanzierung der Kulte zu einer der vier Fragen des anstehenden Referendums gemacht hat. Die Umfragen zum Thema sprechen für sie. Doch Umfragen sind keine Wahlen. Ein Restrisiko bleibt, dass nicht in ihrem erklärten Sinne entschieden wird. Das wissen auch CSV und Erzbistum. Sie wissen jedoch auch, dass sie ein riesiges Problem haben, wenn sich der Bürger gegen eine solche Finanzierung ausspricht. Die CSV müsste dann bei einer angesetzten Verfassungsänderung Farbe zum Thema bekennen. Das könnte schieflaufen.

Warum also nicht versuchen, vorher ein Abkommen zu finden, mit dem die Kirche leben kann? Vielleicht sogar gut leben kann? So dass die CSV im Gegenzug zu einer Verfassungsänderung bereit ist? Ohne lästiges Referendum. Politisch für beide Seiten durchaus interessant. Auf den Inhalt des Abkommens wird es ankommen. Das gilt für beide Lager.