Nicht alles, was in den vergangenen Wochen gesagt wurde, sei schön gewesen, so Lydia Mutsch in unserem Interview zur Reform des Spitalgesetzes.
Wohl eine leichte Untertreibung: In der Tat waren die Vorwürfe an die Politikerin durch die AMMD, die ihr in offenen Briefen an die Patienten u.a. Lügen und Einführung einer Staatsmedizin vorwarf, mehr als nur eine Unschönheit.
Doch Lydia Mutsch ist offensichtlich um Glättung der Wogen bemüht.
Dass die Ärzteschaft unter neuer Führung einen Kommunikationsstil hat, der nicht nur im Gesundheitsministerium schlecht ankommt, ist eine Sache. Dass die AMMD nun mit Maximalforderungen operiert, ist eine andere und legitim. Auch wenn sie – wie Mutsch im Gespräch sibyllinisch bemerkte – als Interessenvertretung nicht offiziell in den legislativen Prozess eingebunden ist, stellt sie doch die legitime Vertretung der Ärzteschaft dar.
Verständlich ist es auch, dass die Mitsprache jener, die am engsten am Patienten dran sind, eine Selbstverständlichkeit sein muss. Dass zusätzliche (ungewohnte) Pflichten der Mediziner nun auch neue Rechte bedeuten müssten, ebenso.
Auf dieser Basis, die mittlerweile Konsens zu sein scheint, müsste ein Kompromiss demnach möglich sein.
An der Notwendigkeit der Reform zweifelt schließlich niemand …
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