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Isoliert

Isoliert
(Julien Garroy)

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Wie ein geprügelter Hund schlich er von dannen. Ausgerechnet quasi vor der eigenen Haustür musste Frank Schleck seine Ambitionen auf den Tour-Gesamtsieg begraben, sofern er in Anbetracht des Streckenprofils und seiner vielen Renntage denn überhaupt solche gehabt hatte.

Zunächst einmal musste sich der ältere der Schleck-Brüder an die eigene Nase fassen, denn im hinteren Teil des Pelotons hat sich kein Mitfavorit 25 km vor dem Etappenziel aufzuhalten. Kein Zweifel. Dass ihm nach dem Sturz allerdings kein Teamkollege bei der Verfolgungsjagd auf das enteilte Hauptfeld zur Hilfe kam, sorgte für so manche Diskussion. Man konnte beinahe den Eindruck gewinnen, als ob der gestrige Zeitverlust Schlecks der RadioShack-Mannschaft sogar in die Karten spielte. Der Mann für das Gesamtklassement hieß in Anbetracht der vielen Zeitfahr-Kilometer mannschaftsintern wohl von Anfang an Andreas Klöden und nicht Frank Schleck. Letzterer sollte in den Bergen für einen Etappenerfolg sorgen. Und die Chance hierauf ist mit einem Rückstand in der Gesamtwertung vielleicht größer.

Für Frank Schleck war der gestrige Tag jedenfalls eine bittere Erfahrung, er mag sich mehr denn je im eigenen Team isoliert vorgekommen sein. Doch so ist es, wenn eine Mannschaft mit mehreren Kapitänen an den Start geht. Evans, Wiggins oder Nibali hätten sich jedenfalls nicht alleine auf die Verfolgungsjagd begeben müssen.