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Hoffnung allein reicht nicht

Hoffnung allein reicht nicht
(AFP)

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Irritierende Nachrichten erreichen uns nach der Taifun-Katastrophe auf den Philippinen: Sogenannte „Plünderer“ haben in Tacloban in tumultartigen Szenen ganze Geschäftsstraßen ausgeräumt.

Ein Hilfskonvoi des Roten Kreuzes wurde ausgeraubt. Tausende Menschen wollten den Flugplatz der Insel Leyte stürmen, um schnellstmöglich das Land zu verlassen. Geschichten von solchen Verzweiflungstaten sind für uns Mitteleuropäer, die rein zufällig dort leben, wo Taifune und Erdbeben eher selten vorkommen, auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar.

Dennoch sollten wir nicht die Augen davor verschließen, dass die sogenannten „Plünderer“, nachdem sie den Taifun überlebt haben, dabei sind, ein zweites Mal zu Opfern zu werden Nach der Naturkatastrophe folgt nämlich nun die humanitäre Katastrophe. Millionen Philippiner sind auf sich allein gestellt und von einer komplett zerstörten Infrastruktur umgeben. Ganze Landstriche waren auch am Dienstag noch immer nicht zu erreichen. Allein von der Hoffnung auf rasche Lieferungen von Lebensmitteln und Medikamenten kann man nicht leben. Aus diesen Gründen sollten wir nicht über die von Hunger und Hoffnungslosigkeit getriebenen Menschen urteilen und vor allem vermeiden, sie in Schubladen wie jene des kaltblütigen „Plünderers“ zu stecken.