Paris ist zwar zur Kooperation mit allen regionalen und internationalen Akteuren bereit, sieht aber keine Möglichkeit, eine Übergangslösung mit bzw. für Syriens Präsident Baschar al-Assad zu finden. Wer sich gestern die Reden von Barack Obama, Wladimir Putin und Hassan Rohani angehört hat, müsste aber Folgendes begreifen: Um das Morden des Assad-Regimes und von Terrorgruppen wie dem IS zu stoppen, sind bittere Kompromisse nötig. Geostrategische Machtspiele bleiben die traurige Konstante im syrischen Drama. Das haben die gestrigen Auftritte bei der UNO einmal mehr verdeutlicht. Obschon Hollande mit seinem Henker-Vergleich recht hat, kann er als amtierender Präsident, der militärische Luftangriffe in Syrien fliegt, nicht einfach so tun, als habe Assad keine Schwergewichte als Alliierte: Russland und der Iran tun alles, um das Regime zu festigen. Die USA haben dies begriffen und halten eine kurzfristige Übergangslösung mit Assad mittlerweile für das kleinere Übel im Gegensatz zu einem weiteren Failed State à la Libyen. Hollande müsste einsehen, dass Syriens arabischer Frühling längst ein blutiger Herbst geworden ist. Der Henker ist vorerst Teil der Lösung.
" class="infobox_img" />Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu
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